Fast hätte ich dieses Review nicht rechtzeitig fertig gestellt, weil das Spiel, was ich testen sollte, mich netterweise ziemlich süchtig machte und sich als super Zeitkiller herausstellte. Denn Born Ready Games haben eine Art Spin-Off zu Strike Suit Zero herausgebracht - dem Weltraumshooter, zu dem wir euch Anfang des Jahres ausführlich informiert hatten. Als kurze Erinnerung: Strike Suit Zero mixte sehr gutes Weltraumgameplay mit einigen kleineren und größeren Macken, die das Spiel im Endeffekt etwas weniger zugänglich und spaßig machten, als man sich wünschen würde. Strike Suit Infinity ist nun der Versuch, einfach nur das Geile am Gameplay zu extrahieren und es als eigenständiges Produkt anzubieten.

Im Klartext spielt sich das so: Story gibt es in Infinity nicht und nur einen Spielmodus, der am ehesten mit Horde und Konsorten zu vergleichen ist. Eine Gegnerwelle nach der anderen bricht über euch hinein und ihr müsst sie alle fertig machen. Was das im Vergleich zu SSZ heißt? Ihr könnt euch einzig und alleine auf den richtig spaßigen Teil konzentrieren: das Kämpfen. Keine Eskortmissionen oder Ähnliches, stattdessen einfach nur die Sau rauslassen. Schon in meinem Review zu Zero beschrieb ich, wie viel Spaß es macht insbesondere mit der Strike Suit Gegnerhorden zu erledigen, dabei Raketen auszuweichen und nebenbei im Augenwinkel die tolle Grafik des Weltraums zu bestaunen. Es gibt noch immer wenig Befriedigenderes in der Videospielwelt, als per Lock-On ein Dutzend oder mehr Gegner zu erfassen und die absolute Raketenvernichtung über sie hineinregnen zu lassen.


Wobei das Gameplay aber nicht aus purem Kämpfen besteht, da man durch besondere Leistungen, das Zerstören eines Transporters beispielsweise, Upgrades, neue Waffen und Schiffe freischalten kann. Zudem werden durch Demonstration des eigenen Skills Credits verdient, die ihr zwischen den einzelnen Runden weise in KI-Kameraden, die anfangs im kleinen Abfangjäger antanzen, später aber auch dicke Fregatten und Ähnliches fliegen, je nach eurem Finanzkapital investieren könnt, und euch das Voranschreiten gegen die Wellen merklich erleichtern. Denn was am Anfang noch lockere Fingerübung ist, wird später richtig knifflig, insbesondere wenn die richtig großen Raumschiffe ins Spiel kommen, die euch dann auch schon mal mehrere Minuten beschäftigen können.

Um dafür zu Sorgen, dass der Suchtfaktor aber auch richtig reinkickt, läuft alles am Ende des Tages auf Highscores hinaus. Das schnelle Auslöschen einer Gegnerwelle gibt Boni, genauso wie Combos, sprich: wenn ihr mehrere Gegner in kürzester Zeit ausschaltet.


Wenn man die Wahl hat zwischen Zero und Infinity, sollte man zu Infinity greifen - nicht nur, weil es mit 6,99€ billiger ist, sondern weil die Erfahrung runder und der gebotene Modus spaßiger ist als die Story bei SSZ, ganz zu schweigen von der Langzeitmotivation, die durch die Highscorejagd bei Infinity doch um einiges größer ist. Aber auch hier wird man nicht darüber hinwegkommen am Ende einer Spielrunde davon zu schwelgen, wie viel besser das Spiel wäre, wenn es einen Multiplayer, in diesem Fall eben Co-op, gäbe. Naja, beim nächsten Strike Suit vielleicht? Make it happen, Born Ready Games! Haris