Bam Bam BAM!

(Artikel)
Kristin Riedelsberger, 12. April 2013

Bam Bam BAM!

Pressure - Get Away Or Get Washed

Als eines Tages Hobbytüftler Morgan sein allmorgendliches Bad im Fluss nehmen will, landet er nach einem etwas zu euphorische Kopfsprung im trockenen Flussbett: Der schnöselige Graf von Seifenputzenhausen hat das kühle Nass schlichtweg abgegraben und beabsichtigt nun die Eröffnung eines exklusiven Wellness-Imperiums. Das macht Morgan sauer! Richtig sauer! Also schwingt er sich kurzerhand auf seinen Steambuggy, um den Spa-Mogul und seine Schergen in Pressure - Get Away or Get Washed ordentlich platt zu machen!

Damit ist zur Story eigentlich alles gesagt, denn ab jetzt zählt nur noch eins: in 30 Leveln mit eurem Steambuggy zu ballern und zu rammen, was das Zeug hält! Denn der Weg zum Graf von Seifenputzenhausen ist voller fieser Gegner und nur mit einer gewaltigen Ladung Pressure zu überwinden. Pressure wiederum geht euch während der Fahrt wie Benzin verloren, wird aber wieder aufgeladen, wenn ihr - erstens - einen der Checkpoints passiert, an denen ihr unterwegs vorbei kommt und die euch in einer Blitzreparatur Gesundheit und Pressure zurückgeben, oder - zweitens und viel besser! - die gegnerischen Steampunk-Fahrzeuge in voller Fahrt zu Schrott macht. Zum Glück braucht Morgans Steambuggy Pressure nur zum Fahren, sodass ihr die fiesen vollbärtigen Bademeister und Wellbots in ihren Peelern, Quenchern und Pressure-zockenden Suckern unter Dauerbeschuss stellen und boosten könnt, soviel ihr wollt.

Kein Blut, dafür aber Explosionen und fliegende Maschinenteile! Hier geht's zur Sache!

Wie es sich gehört, bringen einem gecrushte Gegner nicht nur Pressure sondern auch Geld, und überhaupt liegen auf den kunterbunten, liebevoll gestalteten Strecken immer mal wieder Münzen herum, die es sich einzusammeln lohnt. Denn: Natürlich muss der Buggy ordentlich gepimpt und gelevelt werden, wenn man gegen die Horden an großen und kleinen Gegnern ankommen will! Von der Spitting Mary bis zum Blastermaster, vom Ram-A-Dam bis zum Ramington Steel bietet der Shop eine gute Bandbreite an kreativ benanntem und beschriebenen Zubehör, das sich natürlich abermals bis zu Stufe Drei leveln lässt. Oder wie wäre es mit einer der hübschen Sekundärwaffen? Zum Beispiel mit einem Granatenwerfer der Marke Knochenbrecher oder einem Zerstäuber?

Wer meint, er könne ein Level immer und immer wieder spielen, um ordentlich den Kontostand zu füllen und sich gleich die dicken Dinger zu kaufen, der irrt: Bereits erfolgreich bestrittene Level können innerhalb des Kampagnen-Modus nicht nochmals gespielt werden. Nix da mit sinnlosem Loot-Fahrten! Es bietet sich also an, das verdiente Geld geschickt anzulegen, was beim einfachen Spiel noch nicht so schwierig ist (denn "einfach" meint hier wirklich "babyeierleicht"), aber für die höheren Schwierigkeitsstufen an Relevanz gewinnt.

Hin und wieder, aber leider viel zu selten, bekommt Morgan es auch mit fiesen Endgegnern zu tun, die (ausnahmsweise) mal nicht mit stumpfem Hau-Drauf besiegt werden können - bei dem hier abgebildeten Exemplar ist das allerdings nicht der Fall.

Wiederholen kann man Fahrten im Freien Spiel, und dort dann auch bis zur Perfektion. Wer die ultimative Herausforderung sucht, der spielt die Kampagne auf dem Schwierigkeitsgrad "absurd" und versucht, alle Strecken mit einer goldenen Trophäe abzuschließen. Das bedeutet: Mit herausragender Geschwindigkeit alle Gegner plätten, alle Münzen sammeln und somit alle Punkte holen - und das ohne Pressure-Nachschub bei den Checkpoints! Da kann einem unterwegs schon mal der Druck ausgehen und Morgan muss den Steambuggy nach Hause schieben...

Arcade-Racing-Action im Doppelpack.

Abgesehen von den etwas anspruchsvolleren, weil mit System zu zerstörenden Endgegnern, ist Pressure ein echt stumpfer Buttonmasher, sobald man erst mal die richtige Ausrüstung hat: Es ist rasant, knallig und hübsch anzugucken, verlangt dem Spieler aber weder taktisches Vorgehen noch besondere Geschichkeit ab. Die Gegner, die einem unterwegs begegnen, unterscheiden sich eigentlich nur in ihrer Größe und somit in ihrer Robustheit voneinander - Endgegner und Sucker sind die einzigen Fahrzeuge, die gezielt vernichtet werden müssen, und kommen viel zu selten vor, als dass sie das eintönige Geballer wirklich aufwerten würden.
Trotzdem gewährleistet Pressure einen kurzweiligen Spielspaß, was nicht zuletzt dem Multiplayer-Modus zu verdanken ist. Da kann man sich dann zu zweit durch die Robo-Horden schlagen - vorausgesetzt allerdings, man hat bei der PC-Version mindestens einen Controller; gemeinsam per Tastatur zu spielen ist nicht möglich. Warum sich die Mädels und Jungs von Chasing Carrots nicht dazu entschieden haben, die Tastatursteuerung für zwei Spieler einzurichten, ist mir ein echtes Rätsel. So bleibt für das Erlebnis zu zweit ohne Controller nur die Aufteilung in Lenken und Schießen/Boosten. Auch nett, aber angesichts der Möglichkeiten etwas unbefriedigend.

Fazit: Rasanter, etwas unausgegorener Arcade-Racer für Casuals und für zwischendurch mit viel Kawumm. Quis

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