Letzte Woche SpellForce, diese Woche SpellForce 2. Klingt logisch, oder? Finde ich auch. Also: auf, auf ans Werk! Und dieses Spiel lief sogar durchweg einwandfrei, weshalb ich auch einiges mehr zum Inhalt schreiben kann und weniger wegen des PCs rumjammere. Im Grunde werde ich gar nicht jammern.


SO! Nachdem wir den blöden Einleitungspart hinter uns haben, kann es ja losgehen. Spellforce 2 ist, genau wie sein Vorgänger, ein Hybrid aus RPG und RTS. Allerdings wurde in diesem Teil gefühlt an Komplexität gespart - in beiden Sparten. Es gibt nur noch drei Rohstoffe, die man abbauen kann, das Levelsystem wurde vereinfacht und es gibt keine Runen mehr. Dadurch wurde dann auch das Tutorial um einiges kürzer und man kommt schneller zur Action. Das drückt sich auch so aus, dass man wesentlich weniger Basen baut als mit dem Helden herumläuft. Es ist ein bisschen so wie ein Casual-Baldur's-Gate mit RTS Einlagen zu spielen. Weswegen ich auch immer wieder gerne auf die Space-Taste hämmerte, wenn ich den einzelnen Helden meiner Truppe spezifische Angriffsbefehle geben wollte. Leider wählt Space aber einfach nur einen nahen Gegner aus, anstatt das Spiel zu pausieren. Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen können.
Aber das alles führte dazu, dass ich mit dem Spiel weitaus mehr Spaß hatte, als mit dem ersten Teil. Ich erkenne zwar an, dass der erste ein gutes Spiel ist, aber das ist dann wieder so diese spezielle Redakteurs-Sicht - man erkennt die guten Teile des Spiels, wiegt sie gegen die schlechten auf und kommt zur Erkenntnis, dass es sich um etwas gar nicht so Übles handelt. So rein faktisch und gameplaymäßig. Der zweite Teil hat mir dagegen wirklich Spaß macht, obwohl vieles runtergeschraubt und versimpelt wurde. Na gut, bis auf die Rassen - davon gibt es jetzt storybedingt drei mehr. Die Schatten, die Gargoyles und die Barbaren. Die Rassen wurden dann in Dreierbündel zusammen gesteckt und schon haben wir drei Parteien, die sich gegenseitig an die Kehle wollen.


Womit wir auch schon mehr oder weniger bei der Story wären. Diesmal schlüpft man nicht in die Haut eines Runenkriegers, sondern in die eines Shaikan. Warum? Weil mit dem Ende von SpellForce alle Runenkrieger sterblich und lame geworden sind. Darum musste eine neue unsterbliche Kategorie Mensch her. Die Shaikan sind von einem bösen Alchimisten geschaffen worden, weshalb sie nicht besonders gern unter den Lichtbetern gesehen werden. Allerdings ist der Alchimist schon längst tot, ein Drache hat sich der Shaikan angenommen und ihnen sein Blut gegeben. Darum sind sie alle miteinander verbunden, können sich gegenseitig rufen und jederzeit wiederbeleben. Wenn man aber nicht aufpasst und sich der Stimme in seinem Kopf hingibt, wird man mit der Zeit ein fieser Möp. Also auch hier wieder ein Gut/Böse-System. Naja, jedenfalls taucht bei den Shaikan plötzlich eine Dunkelelfe auf, die meint, dass sich die Dunkelelfen in zwei Fraktionen gespalten haben, wovon eine einen Pakt mit den SCHATTEN eingegangen ist. Dann alle so: "OH FUCK!" und schon zieht der Held los, um alle zu warnen und die Elfen und Zwerge unter sich zu vereinen, um die Gefahr zu bannen. Dabei reist man dann wieder von Insel zu Insel und erledigt allerlei Stuff und Nebenquests.


Wie ihr schon seht, tue ich mich gar nicht so leicht damit, wirklich viel zu SpellForce 2 zu sagen, denn im Grunde macht es nicht so viel anders als sein Vorgänger, bis auf die Sache mit den drei Zusatzrassen und dem vereinfachten Gameplay. Wodurch das Spiel aber nicht unbedingt leichter wird, sondern nur zugänglicher. Mir persönlich gefällt es dadurch wesentlich besser als der erste Teil, obwohl ich aus allen Ecken höre, dass sie den Zweiten schlechter fanden. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich in Strategiespielen die Parts immer am liebsten mochte, in denen man nur eine bis zwei spezielle und eine Handvoll Standard-Einheiten hatte und dann die Mission irgendwie möglichst verlustfrei schaffen musste. Denn das ist wohl der Normalzustand bei SpellForce 2.

Auch Ihr – Jozu