Die beschissenen PETA-Spiele

(Artikel)
Rian Voß, 09. Oktober 2012

Die beschissenen PETA-Spiele

Hirnverbrannt bescheuerte Ideen

Kennt ihr PETA, diese amerikanische Version des Tierschutzvereins? Ich bin ja in der Regel eigentlich immer gewillt, diese Knallchargen als arbeitslose Weltverbesserer zu ignorieren. Ich meine, es ist ja nicht mal ganz dumm, was sie wollen. Wenn irgendwann der Tag kommt, dass Fleischkonsum stark reglementiert oder ganz verboten wird, dann sei es so. Fleisch schmeckt mir, aber wenn ich müsste, könnte ich auch ohne. Wenn ich müsste. Und ohne Tierversuche verlangsamen wir wahrscheinlich stark die Krebsforschung, aber wer braucht die schon? Selbst als sie angefangen haben, mit meiner Lieblingsbeschäftigung - Videospiele, klar - herumzualbern, war ich noch ganz zahm. Aber wenn sie aus einem vollkommen schwachsinnigen Gleichnis heraus anfangen, auf meinen Kindheitserinnerungen herumzutrampeln, dann fange selbst ich an zu schäumen. PETA proudly presents: Pokémon Black & Blue Edition.


Dabei ist das Flashgame eigentlich, als solches, ganz ordentlich. Würde nirgendwo großartige Wertungen bekommen, aber auch Super Tanooki Skin 2D und Super Tofu Boy waren ganz ordentlich. Cooking Mama: Mama Kills Animals ist sogar ziemlich nah am Original dran. Bei letzterem kann ich sogar noch die Motivation verstehen. Das heißt, ich könnte es, wenn ich ein frustrierter Veganer wäre, der in diesem Spiel die Einsteigerdroge zum Fleischessen sieht. Naja, warum auch nicht? Anstatt einfach ein Alternatives Cooking Mama mit rein veganen Rezepten rauszubringen, um zu zeigen, dass man auch viel ohne Hähnchen, Schwein und Co. machen kann, versuchen sie allen anderen ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich glaube, diese Art und Weise ist psychologisch nicht mal sonderlich effektiv, aber da könnte euch Nex mehr zu erzählen.


Super Tanooki Skin 2 und Super Tofu Boy verstehe ich dagegen einfach nicht. Wie man auf die Idee kommt, dass Mario den Pelz von einem "echten" Tanuki trägt, ist mir schleierhaft. Wahrscheinlich kapieren die PETA-Menschen einfach die Relation zwischen den Dachshunden und dem Blatt, welches Mario einsammelt, nicht. Die benutzen die Tiere in der japanischen Mythologie nämlich, um sich zu verwandeln. Und Mario benutzt das Blatt eben, um sich in einen Tanuki zu verwandeln. Von daher kann es sich nur um einen Schnellschuss von "Mario trägt einen Pelz" zu "OMG VERBOT" handeln.
Und vom Meat Boy kommt man auch nur zum Tofu, wenn man sich nicht für Meat Boys Beweggründe interessiert. Der fleischige Junge heißt nämlich so, weil ihm die Haut fehlt, die normale Leute schützen würde. Deswegen braucht er Bandage Girl - einfach, um schmerzfrei leben zu können. Meat Boy ist dabei nur ein Spitzname. Wahrscheinlich schrillten beim Verein beim Stichwort "Meat" einfach sofort alle Alarmglocken los. Ich stell's mir wie ein Cartoon-Intro auf Pro7 vor: ein einsamer PETA-Mensch schläft vor einem Bildschirm auf der Tastatur. Plötzlich - der Alarm ertönt! Alle aufwachen! Die Videospiele-Industrie hat wieder zugeschlagen! Der junge Hacker macht sich sofort ans Werk und kopiert, ohne irgendwas inhaltlich zu recherchieren, das Basis-Spielprinzip des furchtbaren, tiergefährdenden Schurken. 80er-Power-Ballade. Nach wenigen Minuten ist die Arbeit getan, das Spiel hochgeladen und der Mann kann sich wieder dem Schlaf der Gerechten widmen.


Dieselbe Schiene fährt auch Pokémon Black & Blue: die PETA hat keine Ahnung, worum es geht, aber einfach mal die Fresse aufmachen und Aufsehen erregen - ja, das können sie. In dieser "Parodie" bricht Pikachu aus den folternden Klauen seines Herren und Meisters aus und beginnt, andere Pokémon einzusammeln, um für Pokémon-Rechte zu kämpfen. Dazu werden nicht andere Pokémon Kampf auf Kampf gestellt, sondern ihre Trainer.
1. Fehler: die Pokémon sprechen mit Menschen. Wer jemals Pokémon gesehen hat, weiß, dass das Unsinn ist. Hier haben die Idioten des Vereins einfach keine Ahnung gehabt, wie sie die Message anders rüberbringen sollen als durch direkte Narration. Volltrottel.
2. Fehler: übertreiben, bis es weh tut. Ich kenne die ganzen Viecher nach der zweiten Generation nicht mehr, darum weiß ich nicht so recht, was für Pokémon Pikachus Team joinen, aber alle Pokémon tragen Verbände, Pikachu hat ein abgerissenes Ohr und dem grünen Tier steckt sogar noch eine Spritze im Kopf. Ich finde das weder anschaulich noch erschreckend noch lustig, sondern einfach nur dumm.
3. Fehler: Ash Ketchum sind seine Pokémon egal.

...

Nein. Einfach nur nein. Ash ist eine Heulsuse, ein Taugenichts und bekam seinen ersten Orden aus Mitleid, aber jeder beschissene Penner, der in seinem Leben auch nur eine einzige Folge dieser Serie gesehen hat, weiß, dass der Typ der wahrscheinlich größte Advokat von Pokémon-Rechten der ganzen Welt ist. Genau das wird schließlich in jede Folge reingequetscht, genau wie Team Rocket! Wenn Ash auch nur das leichte Gefühl hat, dass seine Pokémon frei sein wollen, lässt er sie gehen. Gott verdammt, in der ersten Staffel gab es schon eine Folge, in der er Pikachu, seinen besten Freund, bei einer Gruppe Pikachus lassen wollte, weil er dachte, das sei das Beste. Aber die gelbe Ratte kommt ihm hinterher! Er liebt seine Pokémon und bringt sich immer wieder in Lebensgefahr für sie. Wie lässt sich das denn bitte noch negativ darstellen? Seine Loyalität und Freundschaft zu seinen Pokémon steht außer Zweifel.


Wenn sie's clever gemacht hätten, hätten sie Ash als Helden benutzt, um ihre Argumente durchzusetzen. Schließlich gibt es in der Pokémon-Welt ja wirklich genug Menschen, die die lokale Fauna nur ausbeuten wollen. Aber nein, wenn man Ash positiv darstellen würde, dann wäre die Message ja mit der der Serie identisch und man könnte nicht auf die schockierende Konfrontation zwischen Pikachu und seinem Sklaventreiber hinarbeiten. Fick dich, PETA! Fick dich und deine beschissenen Kampagnen, die nichts mit der Unterdrückung von Tieren zu tun haben! Lasst die Finger von Sachen, die ihr nicht versteht, und geht lieber Robbenbabies retten! Wenn es tatsächlich mal soweit käme, dass Ash durchdreht, dann würde er immer noch rechtzeitig zur Besinnung kommen. Ja, das würde er! Rian

Kommentare

Haris
10. Oktober 2012 um 21:21 Uhr (#1)
Ich approve, ich approve hart!
SushiCat
21. Oktober 2012 um 14:07 Uhr (#2)
Seit wann schreibst du eigentlich Mischmaschsätze? Entscheide dich doch einfach, Englisch oder Deutsch =P

@Rian: Mach doch die arme Peta nicht fertig Q_Q
Rian
21. Oktober 2012 um 19:54 Uhr (#3)
Doch. :D
FleischistGut
Gast
14. Dezember 2013 um 14:30 Uhr (#4)
Toller Bericht. Ich Persönlich finde Peta absolut dumm und scheiße
Tierschutz ok muss schon sein aber doch nicht so wie die Idioten es darstellen.
Mal ganz von den bescheuerten veganer abgesehen.
Ich hoffe die bekommen eine fette Klage von Nintendo wegen dem doch sehr ähnlichen Spiel "super tanoki skin". pfeu.
Der arme Mario wie dämlich muss man eigentlich sein.
Gast
28. März 2024 um 21:26 Uhr
GASTNAME
E-MAIL (nicht öffentlich)
      
SICHERHEITSFRAGE
Mit wie vielen "d" schreibt sich "dailydpad"?
ANTWORT

Themen

FAIL!
Sparte - Hier ist gewaltig etwas schief gelaufen!
Jetzt spreche ICH!
Sparte - Wir haben eine Meinung und keine Angst, sie auch zu sagen! Manchmal labern wir aber auch nur Anekdoten vor uns her.
Leid
Themengebiet
Meckern
Sparte - Wir kotzen uns aus.
Tierschutz
Themengebiet

Gefällt dir unser Artikel?

Ähnliche Artikel