[Prototype 2]

(Artikel)
Joshua Peters, 02. Oktober 2012

[Prototype 2]

Lang lebe Tentakelpower!

Ich muss an dieser Stelle ja ganz ehrlich gestehen, dass ich den ersten Teil von Prototype nicht gespielt habe. Und das obwohl es ja eigentlich ein echt gutes Spiel gewesen sein soll. Aber ich habe zugeguckt, wie es jemand spielte und es sprach mich nicht so wirklich an. Vom Grundkonzept zwar schon, aber irgendwie... naja. Ich hätte es wahrscheinlich doch gemocht, aber jetzt ist es ZU SPÄT! Dafür habe ich jetzt den zweiten Teil gespielt und war begeistert.

Wenn ich vorstellen darf: Der Goliath

Für Leute wie mich, die den ersten Teil nicht gespielt haben, gab es dann aber auch gleich im Menü schon einen Unterpunkt, welcher einem ein Video zeigte, das den Vorgänger kurz für einen zusammenfasst. Das ist doch nett! Mit meinem neuerworbenen Wissen um die Machenschaften des Prototype-Protagonisten Alex Mercer mache ich mich auf die Kampagne zu starten. Aber was ist das? Man spielt gar nicht Mercer, den alle so toll und badass fanden? Nein, man steigt in die Rolle des netten, schwarzen Soldaten James Heller, welcher Mercer für den zweiten Ausbruch des Mercer-Virus verantwortlich macht. Bei diesem Ausbruch verlor der gute Herr Heller seine Frau und seine Tochter. Genug Trauma und Rachegefühle also, um einen Antrieb zu haben. Kurzerhand lässt sich Heller also in die Red Zone versetzen, wo Alex vermutet wird, um den Fiesewicht zu stellen. Tatsächlich treffen die beiden auch aufeinander, aber wer hätte es gedacht: Heller hat nicht die geringste Chance und dann wird ihm auch noch irgendetwas eingeflößt! Als nächstes wacht er in einem Labor auf und hat Superkräfte. Das ist doch immerhin etwas. Nachdem er sich rausgekämpft hat, trifft er draußen wieder mal auf Mercer, welcher ihm von der bösen Gentek und von Blackwatch und Verschwörungen erzählt. Also ist Alex jetzt doch der Gute? Oder wie? Oder was? Das findet ihr heraus, wenn ihr das Spiel spielt! Muhahaha! Okay, Mercer ist der Böse. Persönlich mochte ich die Geschichte rund um James eigentlich ganz gerne, mit ihren ganzen Twists und Turns. Außerdem ist er ein wütender, wütender Mann, dann ein Vater und erst irgendwo an siebenter Stelle ein "Held", was ihn sehr menschlich erscheinen lässt.

pyew pyew pyew pyew!

Genug von der Story, ihr wollt ja auch wissen, was das überhaupt für ein Spiel ist! Am einfachsten, wenn auch nur sehr oberflächlich zusammenfassend, würde sich das Spiel als Easy Action Open World For All beschreiben lassen. Wir haben da also diese drei Inseln von New York, auf denen das Spiel spielt. Jede eine Zone. Rot, Gelb und Grün. Rot ist hart verseucht, gelb so ein bisschen und grün ist sicher. Sollte sicher sein. Natürlich tauchen auch hier Infizierte auf. Warum sollte man die Zone sonst einbauen? Selbstverständlich dackelt man jetzt in dieser offenen Welt von Mission zu Mission, wobei man auch mehrere parallel zur Auswahl hat. Da hat aber storytechnisch keinen Einfluss - machen muss man sie alle.
Wie es sich für ein Open-World-Spiel gehört, gibt es aber auch verschiedenste Sammelobjekte und Mini-Missionen. Allerdings zeigt einem die Karte an, wo in etwa ein Sammelobjekt sein könnte und wenn man sich ihm nähert, taucht auch eine Anzeige auf, die einem die Entfernung anzeigt. Belohnt wird das Sammeln der Objekte mit zusätzlichen Mutationen, aber dazu gleich mehr. Nicht nur wird es einem einigermaßen einfach gemacht die Objekte zu finden, nein, dank Hellers Kräften kommt man auch verdammt gut und schnell überall ran. Das ist aber nicht nur beim Sammeln verdammt praktisch, sondern allgemein. Um euch eine Vorstellung davon zu geben, wie schnell man sich später Fortbewegen kann: James hängt zu Fuß einen Helikopter ab. Dazu kommen die 20 Meter hohen Sprünge aus dem Stand, das Laufen an Wänden sowie das Gleiten durch die Luft und schon haben wir alles, was wir uns in einem Open-World-Spiel zur Fortbewegung schon immer gewünscht haben. Man ist also blitzschnell von einem Ort am anderen. So kann man sich viel besser auf das konzentrieren, was wirklich zählt: Story und ACTION! Und die gibt es hier viel. Quasi permanent kämpft man hier gegen höhere Infizierte oder Supersoldaten, klaut Helikopter, zerschmettert Panzer und und und.
Unserem Supermutanten stehen hierbei verschiedenste Arm-Mutationen zur Verfügung. Als am praktischsten empfand ich den Schild und die Tentakel! Aber auch Klauen, ein Schwert, Hammerfäuste und eine Peitsche gehören zu seinem Repertoire. Diese erhält man Storytechnisch nach und nach. Verbessern kann man sie dann durch zusätzliche Mutationen, die man durch z.B. die Sammelobjekte, aber auch die Bonusmissionen bekommt. Die Mutationen sind passive Boni, welche Heller immer weiter in Richtung Unbesiegbarkeit verbessern. Aber auch ein Levelsystem gibt es in dem Spiel. Allerdings steigt man nicht besonders schnell in den Rängen auf. Kann damit zusammenhängen, dass man auf Level 23 alles ausgebaut hat, was man dadurch ausbauen kann.

Ich habe genug Animes gesehen um zu wissen, wo das hinführen wird.
Prototype 2 ist durchaus gelungen. Es hat alles genommen, was ich an Open-World-Spielen mag, mit einem Virusinfektions-Szenario und einer Story versehen, die ich durchaus mochte, auch wenn es nur um Hellers Kampf allein ging. Dieser wurde aber schon recht nett rübergebracht und ließ einem den großen, bösen Mann etwas ans Herz wachsen. Aber das Spiel hat auch etwas geschafft, das ich so selten gesehen habe. Es hat nämlich auch alles, was ich an Open World so gar nicht mag, genommen und mir durch geschickte Gamedesignentscheidungen schmackhaft gemacht. Ich hasse es zum Beispiel, in einer großen offenen Welt 100 Dinge suchen zu müssen. Für... WAS AUCH IMMER! Es ist mir normalerweise nicht einmal das Achievement wert! Hier wurde das Sammeln in kleine Häppchen aufgeteilt, die einen in regelmäigen Abständen mit Verbesserungen belohnt haben. Oft war es auch so, dass ich einfach mitten in der Action plötzlich die Entfernungsanzeige sah und schnell mal die Blackbox holte. Schad' ja nix! Was ich vorher vergessen hatte zu erwähnen, ist auch noch der Jagdinstinkt. Dieser sendet auf Knopfdruck einen Impuls aus, der nach und nach alles rot färbt. Wenn der Impuls das Zeil trifft, sendet das Ziel einen Impuls zurück, welcher alles wieder normal einfärbt. Das gibt einem, wie ich fand, wirklich das Gefühl eine Zielperson zu jagen oder erschnüffeln - anders als wenn man die Person einfach mit einem Marker versehen hätte.

Noch mal zusammenfassend: Ich mochte dieses durchaus atmosphärische Spiel sehr und kann es Action-Fans nur empfehlen.

Auch Ihr - Jozu

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