Guild Wars 2

(Artikel)
Joshua Peters, 11. September 2012

Guild Wars 2

Das Singleplayerspiel unter den MMORPGs

Damals, vor vielen vielen Jahren, spielte ich Guild Wars. Ich hatte es damals sogar vorbestellt und dann tagelang gezockt. Es war so gut! Und man konnte so viel alleine machen! Außerdem hat es mir sehr gut gefallen, dass es auch eine inszenierte Geschichte mit allem drum und dran gab. Und dann wurde Guild Wars 2 angekündigt. Erst war ich gehyped. Dann nicht mehr. Dann wieder und dann nicht mehr. Und dann habe ich es mir doch gekauft, weil alle es spielten und es ist gut.

Boobs

200 Jahre nach Guild Wars: Eye of the North kommen die bösen Alt-Drachen wieder und machen alles kaputt. Das geht so nicht. Darum muss man sich kümmern. Anfänglich allerdings noch nicht, sondern erst einmal muss man sich durch seine Personal Story spielen. Und die ist sogar wirklich einigermaßen persönlich, denn bei der Charaktererstellung kann man neben der Rasse und der Klasse abhängig von der Spezies auch noch viele Angaben zu der Person machen, wie z.B. wo man geboren ist und wer der Vater war. Daraus generiert sich dann eine Hintergrundgeschichte für den Charakter und man wird in sie reingeworfen. Ab einem bestimmten Punkt führt die persönliche Geschichte dann in die Hauptgeschichte, in welcher es dann um die Drachen und viele, viele Untote geht. Aber auch in der Hauptgeschichte gibt es viele Abzweigungen und Verästelungen, so dass man mit zwei Chars fast komplett verschiedene Geschichten spielen könnte.
Die Geschichten werden, wie auch schon im ersten Teil, in Instanzen erzählt, welche man auch sehr gut alleine bestreiten kann, da einen die wichtigen NPCs der Geschichte begleiten und mit draufhauen. Ansonsten hat es sich da aber auch schon mit den Instanzen, denn während im ersten Teil noch ALLES außer den Hauptstädten instanziiert war, läuft man hier MMORPG-typisch mit vielen Leuten über die Maps. Wenn sich zu viele Leute auf der Map tummeln, kommt man in den "Overflow". Hier ist alles so wie normalerweise auch, nur die Freunde und Gildenmitglieder sind wahrscheinlich nicht da.

Das einzige, bei dem man Hilfe von drei bis vier anderen Mitspielern braucht, sind die Dungeons. Diese erzählen ebenfalls die Hauptgeschichte weiter und sind verdammt hart. Den ersten Dungeon kann man zwar schon ab Level 30 betreten (Maximallevel ist 80), aber da Guild Wars 2 das tolle Prinzip des Downscalings unterstützt, bringt es einem auch nicht viel, wenn man da mit Level 80 ankommt, denn dann sagt das Spiel einfach mal: "Du bist jetzt Level 30, lol" - das passiert übrigens überall, wo man ein höheres Level hat, als man haben sollte. Trotzdem ist man als runtergeschraubter High-Level-Char immer noch etwas stärker als die, die wirklich erst auf dem Level sind. Das liegt hauptsächlich natürlich am Equip, das zwar auch runtergestuft wird, aber trotzdem härter ist als normales, aber auch an den Eigenschaften, die man ab Level 11 verteilen kann und die einem beachtliche Boni auf bestimmte Charakterwerte geben, aber auch Perks wie z.b. die Möglichkeit zu zaubern, während man eine Ausweichrolle macht. Das andere sind die Skills, welche man für Skillpoints kaufen kann.
Aber jetzt rede ich schon so viel von Eigenschaften, Skills und Perks und habe noch gar nicht erzählt, was es überhaupt für Klassen und Rassen gibt. Ich fange erst einmal mit den Rassen an, da ich das immer ein bisschen interessanter finde. Natürlich sind da die Menschen, welche in ihrer letzten Zufluchtsstätte hocken und versuchen, nicht auszusterben. Dabei sind sie bisher allerdings auch recht erfolgreich und peppeln sich auch langsam wieder auf, auch wenn sie keiner wirklich mag. Die Asura sind kleine, kolboldartige Wesen, welche sich durch ihren hohen Intellekt und ihre Faible für Magie auszeichnen. Dementsprechend erforschen und erfinden sie auch sehr gerne und erfolgreich. Von Portalen bis zu magischen Robotern und Kampfanzügen ist alles dabei. Aber wie es bei solchen Forschergesellschaften nun mal so ist, ist der größte Feind der Asura die Asura. Die Sylvari erheben das Prinzip des Baumknutschers auf die nächste Ebene und sind Bäume in Elfenform. Alle geboren aus demselben, riesigen Baum. Da sie so verbunden mit der Natur und allem sind, ist es nur natürlich, dass sie die Verwüstung durch die Alt-Drachen nicht so witzig finden. Die Norn sind ein Haufen riesiger... naja... Wikinger oder Barbaren, die im kalten Norden wohnen. Ihr Alltag besteht aus Alkohol, Jagd und der Anbetung von Tieren. Drachen sind nicht nur gute Beute, einer der Alt-Drachen hat sie auch noch aus ihrer alten Heimat vertrieben. Die letzte der spielbaren Rassen sind die Charr, ein Volk großer, katzenartiger Wesen und einer der Hauptfeinde im Vorgänger. Nachdem die Menschen meinten, sie müssten ihnen ihr Land wegnehmen, weil lol, haben sich die Charr alles und noch viel mehr zurückgeholt. In der Kultur der Charr gibt es keine Zivilisten und ihre gesamte Wirtschaft dreht sich um Krieg. Trotzdem haben sie inzwischen mit den anderen (wichtigeren) Völkern Frieden geschlossen. Die Auswahl eines Volkes bestimmt tatsächlich zum großteil nur die persönliche Geschichte und die Optik des Charakters. Das Startgebiet ist selbstverständlich auch bei jedem Volk ein anderes. Entsprechend des Volkes bekommt man auch ein paar Rassenskills an die Hand gegeben - so können Asura z.B. zwei verschiedene Magie-Golems und einen Kampfanzug beschwören. Die Rassenskills werden allerdings für PvP deaktiviert.

Boobs

Die Klassen sind die Folgenden: Krieger, Mesmer, Dieb, Waldläufer, Nekromant, Ingenieur, Elementarmagier und Wächter. Anders als in GW kann man hier nur eine der Klassen spielen und keine Kombinationen, was das Ganze auch ein bisschen übersichtlicher macht. Jede Klasse kann spezifische Waffen tragen und bekommt, abhängig von der Waffe, die getragen wird, ein festgeschriebenes Skillset für die ersten fünf Slots. Den ersten Skill bekommt man sofort, die anderen werden nach und nach für Kills freigeschaltet, sind aber auch nach sechs bis sieben Tötungen mit dabei. Die letzten fünf Skills sind reserviert für einen Heilungsskill, drei Utility-Skills, wie z.B. Kriegsschreie, und ein Eliteskill, der alles mögliche sein kann, etwa die Lich-Form beim Nekromanten. Je nach Klasse sind auch Fähigkeiten auf den F1-F4 Tasten. Der Elementarmagier kann damit die Elemente durchswitchen, während der Krieger nur die F1-Funktion hat und damit bei gefüllter Adrenalinleiste mächtige Attacken auf den Gegner loslassen kann. Erklärungen für Dieb, Krieger, Nekromant, Waldläufer und Elementarmagier sind wohl soweit überflüssig, aber die anderen drei brauchen jetzt wohl noch etwas mehr Zuwendung: Der Mesmer ist ein Meister der Illusionen, erschafft viele Klone und schleudert mit "DOTs" um sich. Der Ingeneur hat Knarren und Bomben und Geschütztürme. Und der Wächter ist so etwas wie ein Paladin, aber mit einem höheren Fokus auf heilen als auf kloppen. Anders als in vielen anderen MMORPGs, kann in Guild Wars 2 auch jede Rasse jede Klasse wählen. Was zwar Sinn macht, aber bei manchen Kombinationen etwas albern anmutet.
Wenn man die Welt von Guild Wars 2 erforscht und nicht gerade der Story folgt, gibt es mehrere Wege an Erfahrung zu kommen. Eine der schlechteren ist dabei tatsächlich das wahllose Töten von Gegnern. Aber in jedem Gebiet gibt es mehrere "Herz-Quests", die einfach durch ein Herz auf der Map gekennzeichnet sind, bei welchen man verschiedene Aufgaben erledigen muss. Einige davon sind dann doch auch schon mal das an Mord und Totschlag gekoppelt, aber viele lassen sich auf verschiedene Art und Weise lösen. Während die einen dem Dorf lieber helfen, indem sie rumlaufen und Bienen töten, füttern andere halt lieber die Hühner und waschen Kühe. Oder sie kombinieren die beiden Aktivitäten. Es gibt eigentlich wenige Quests, die sich durch weniger als zwei Möglichkeiten erledigen lassen. Was daran wirklich wirklich cool ist: Man muss fast niemals zu einem Questgeber hinlaufen, sondern die Questbedingungen stehen oben rechts in der Ecke und man sofort loslegen, wenn man im richtigen Bereich ist, und man muss auch nicht zu ihm zurückkehren sondern bekommt seine Questbelohnung und die Lobpreisungen per Post. Das nächste ist das Abklappern von POIs, also Points of Interest, und Wegpunkten, die einem beim Entdecken einen EXP-Schub geben. Die Wegpunkte sind in dem Fall auch noch weiterhin nützlich, da man sich für etwas Geld jederzeit zu ihnen teleportieren kann. Das ist gut, da es keine Mounts zum schnellen Reisen gibt gibt. Weiter gibt es auch noch Fähigkeiten-Herausforderungen, in denen man meist Kämpfen muss, und welche einem dann einen Fähigkeitspunkt gutschreiben. Diese braucht man nicht nur für die Skills, sondern später auch zum Craften der legendären Items. Und als letztes sind da noch die Ausguckpunkte, an denen man wie bei Assassin's Creed einmal schön die Umgebung ansehen kann. Allerdings sind diese Orte auch gerne mal sehr schwer zu erreichen und mit kleinen Sprungpassagen verbunden. Wenn man ein Gebiet zu 100% erforscht hat, gibt es auch noch mal einen EXP-Bonus und ein paar mehr oder weniger nützliche Items. Hier zeigt sich auch sehr Schön, warum das Downscaling eine gute Sache ist, denn so können die Hig-Level-Chars nicht einfach die Gebieter der "Kleinen" überrennen und mal eben schnell das Gebiet abarbeiten, sondern es bleibt immer noch ein bisschen eine Herausforderung. Zudem kann man so seine Kollegen auf niedrigeren auch... naja besser will ich nicht sagen... fairer(!) unterstützen, weil man mit ihm auf eine Ebene gestellt wird. Es gibt zwar immerwieder Leute die deswegen rumheulen, aber das sind dann auch die, die nur wegen ihres Levelvorteils etwas in dem Spiel reißen würden. Ein anderer Weg zu Leveln ist das Sammeln von Achievements und das Erledigen der täglichen und monatlichen Herausforderungen. Auch hier bekommt man dann Items und Erfahrung. Dann wird man auch noch das Craften von Items in einem seiner Jobs, die man MMORPG-typisch natürlich haben kann, mit Erfahrung belohnt. Und zwar gar nicht schlecht. Last but not least gibt es auch einen Arsch voll wiederkehrender World-Events, an denen man teilnehmen kann.

Boobs

Guild Wars 2 wäre kein Guild Wars ohne Gilden und ohne Kriege, oder? Gibt es also auch zur Genüge. Im Grunde ist auch jeder in einer Gilde und trägt dann ihr Kürzel mit sich rum. Wenn man eine Gilde repräsentiert, und das ist wichtig, denn man kann in vielen Gilden sein, wenn man das denn will, aber immer nur eine zur Zeit repräsentieren, dann sammelt man für diese Gilde Einfluss mit den Taten, die man so in der Welt... tut. Mit diesen Einflusspunkten kann die Gilde dann Boni für sich erforschen, damit es sich für die Member auch lohnt, sich zusammengeschlossen zu haben. Diese Boni können temporär, aber auch solche tollen Sachen wie Gildenrüstungen und ein eigenes Wappen sein.
Und die Kriege? Naja, PvP spielt eine wichtige Rolle, denn auch hier kann man leveln, wenn man das denn möchte, aber eigentlich wird man, wenn man sich in die PvP-Welt begibt, auf Level 80 hochgesetzt und bekommt alle Skills, die maximalen Eigenschaftspunkte zum Verteilen und eine fette Rüstung gesponsert, so dass es beim PvP nicht darum geht, möglichst hart gefarmt zu haben oder so, sondern schon eher um den Skill des Spielers. Die Matches sind dann in der Regel acht gegen acht. Dort muss man wichtige Knotenpunkte einnehmen und möglichst lange halten, um Punkte zu sammeln und zu gewinnen. Eine andere Möglichkeit, andere Spieler zu vermöbeln, wird einem mit World vs. World an die Hand gegeben. Hier spielt man mit verdammt vielen Spielern von drei Servern auf extra großen Schlachtfeldern mit Burgen, Belagerungsmaschinen und was nicht alles dazugehört, um die Vorherrschaft. Auch hier wird man hochgesetzt, aber behält seine Ausrüstung aus der "Kampagne".

Ich muss sagen, dass ich die PvP-Modi bisher aber sehr wenig gespielt habe, weil ich als nativer Konsolero mit der Steuerung irgendwie nicht ganz warm werde. Also im PvE schon, aber nicht im Kampfgetümmel mit anderen Spielern. Wir Konsolenkinder stellen uns da ja aber auch immer etwas an. "Wie, ich muss den anklicken und dann auch noch selber hinlaufen?! Wieso muss ich den überhaupt anklicken, lol? Kann ich nicht einfach hingehen und ihn per Knopfdruck hauen?" Naja, vielleicht wird das ja eines Tages. Bei GW1 war die Steuerung ja auch noch etwas anders als hier. Da sind die Chars eigenständig auf Gegner zugelaufen, wenn man Gegner anvisiert hat und "angreifen" drückte.
Eine Sache, die für das Spiel noch erwähnenswert wäre ist die Schwarzlöwen-Handelsgesellschaft. Das ist so eine Art Auktionshaus, auf das man jederzeit zugreifen kann, um seinen Shit zu verkaufen oder selbst Shit zu kaufen. Abholen muss man das Geld und die Items dann aber bei einem der entsprechenden Händler. Aber es gibt dort nicht nur ein Auktionshaus, das momentan noch echt faire Preise hat, sondern auch einen Edelstein-Shop. Für Edelsteine kann man sich dort tolle Items wie zufällige Gegenstände, EXP-Buffs und Schlüssel für Truhen kaufen, die man regelmäßig findet. Aber auch zusätzliche Charakterslots und so weiter kann man für Edelsteine kaufen. Wie kommt man jetzt an diese Edelsteine? Ihr habt es schon erraten: FÜR ECHTES GELD!!! Der Preis liegt dabei momentan bei 10€ für 800 Edelsteine. Dafür bekommt man einen zusätzlichen Charakterslot oder ein paar Buffs. ABER! Man kann auch das Geld, welches man im Spiel findet, zu einem dynamischen Wechselkurs gegen Edelsteine tauschen. Und das momentan echt billig. Ich habe immer mal wieder ein bisschen Geld reingesteckt und jetzt schon über 1000 Edelsteine, ohne im Spiel jemals Geldprobleme bekommen zu haben. Andersrum kann man aber auch Edelsteine gegen Ingame-Währung tauschen. Das beugt auch ein bisschen dem Goldhandel vor. Zuerst hatte ich ja ein bisschen Angst vor böser Pay-to-Win-Abzocke, aber so ist das wirklich gut geregelt. Und die ganzen Buffs bekommt man auch regelmäßig nach Gebietserforschungen und Storyevents hinterhergeschmissen, also WAYNE!

Bereut nichts - Jozu

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