League of Evil 2

(Artikel)
Benjamin Strobel, 27. Februar 2012

League of Evil 2

Von 8-Bit zu High Definition

League of Evil kehrt mit einem zweiten Teil zurück! Vor etwa einem Jahr konnte uns der Vorgänger davon überzeugen, dass Masocore-Platforming über die Grenzen von Tasten hinaus auch mit einem Touchscreen möglich ist - und das sogar völlig mobil auf dem iPhone. League of Evil 2 möchte das als Ausgangspunkt nehmen und dann noch einen drauf setzen.


League of Evil 2 bietet über 100 Level in fünf verschiedenen Umgebungen (unter anderem Dschungels und Eislandschaften - die Klassiker, yeah!), die es in eine übergreifende Story einbettet. Mittlerweile bietet das originale League of Evil zwar erheblich mehr Level, diese wurden über viele Updates allerdings erst nach und nach hinzugefügt. Vergleicht man die jeweils ersten Versionen, liegt der zweite Teil mit dem Content auf jeden Fall vorne. Die Geschichte wird zwar nur grob umrissen und dreht sich im Wesentlichen darum, wie ein einzelner Kerl Bösewichter auseinandernimmt, wird aber nett erzählt: Vor jedem der fünf Abschnitte wird in kurzen Comic-Cutscenes vermittelt, was passiert.


Die 8-Bit-Grafik des Originals wurde gegen hochauflösende 2D-Sprites eingetauscht, die in leichtgängigen Animationen zum Leben erweckt werden. Während der Retro-Stil durchaus seinen Reiz hatte, profitiert das Spiel deutlich durch die HD-Aufwertung. Am Gameplay hat sich dagegen nicht viel geändert: Mit nicht mehr als vier Onscreen-Elementen (Links, Rechts, Springen, Schlagen) rennt, hüpft und puncht man sich durch kurze Level voller Feinde und fieser Fallen. Einzige Spezialfähigkeiten sind der Doppel- und Wandsprung. Ziel ist es stets, den hinterlistigen Wissenschaftler eines Levels zu finden und auszuschalten (der baut sicher Massenvernichtungswaffen wie Genitalpilz und Linsensuppe). In bester Meatboy-Manier kommt man dabei nie mit einem oder wenigen Versuchen aus. Und wie schon im Vorgänger ist in jedem Level ein Aktenkoffer versteckt, den es zu finden gilt. Perfekt ist ein Level dann abgeschlossen, wenn das Köfferchen gefunden wurde und man es außerdem unter einer bestimmten Zeit absolviert hat (man muss nicht beides in einem Durchgang machen, was teilweise schwer bis unmöglich ist).

Die Tochscreen-Steuerung könnte nicht besser sein. League of Evil gehört zu den wenigen Titeln, die auf Knöpfe völlig verzichten können ohne Einbuße zu machen. Alles geht leicht von der Hand und reagiert präzise auf die Berührungen. Wenn man hier in den Tod rennt, ist das Eigenverschuldung und sicher kein Produkt ungenauer Steuerelemente.


Mit der zweiten Iteration von League of Evil werden nun auch Bossgegner eingeführt. Diese sind mindestens so fies wie jedes einzelne Level und verleihen dem Plattformer eine zusätzliche Würze. Schön ist in diesem Zuge auch, dass sich die Gegnervariation erhöht hat. So gibt es zahlreiche Turrets, Laser, laufende, springende und schießende Feinde. Insgesamt wurde bei den Gegnern (wie schon vorher) nicht an Comic-Blut gespart. Da fliegen den Feinden schon mal die kleinen Köpfchen ab!

Als Mini-Bonus gibt es die Möglichkeit, neue Kostüme freizuspielen. Diese kann man dann vor dem Spiel und ansonsten jederzeit im Pause-Menü wechseln. Und damit man seinen Fortschritt nicht verliert, unterstützt League of Evil 2 sogar iCloud-Saving. Schade ist allerdings, dass es keine zusätzlichen Charaktere gibt, wie man es aus Super Meat Boy kennt.


Im Gegensatz zum Vorgänger ist League of Evil noch mal deutlich schwerer geworden. Die Hitzones des Protagonisten wirken größer bzw. die Kollisionsabfrage mit Stacheln und anderen Fallen viel unnachgiebiger. Aber im Sinne des Genres ist das natürlich nichts Schlechtes, sondern hebt den Anspruch und erhöht damit auch etwas die Spielzeit. Es gibt aber auch etwas, das ich vermisse: Ghosts. Stirbt man und versucht das Level erneut, startet man beim ersten Teil von League of Evil zusammen mit seinen Schatten der Vergangenheit und lässt sie nach und nach an ihren tödlichen Unfallstellen hinter sich. Auf Wunsch der Fans wurde dieses Feature extra im Nachhinein hinzugefügt, fehlt jetzt aber wieder.

Erste Bugs wurden dagegen schon weggepatcht und wie beim Vorgänger sind massig Inhalte per Update schon so gut wie sicher. Bis dahin ist man für 2,39 Euro eine ganze Weile beschäftigt. Wer einen anspruchsvollen Platformer auf dem iPhone sucht, hat ihn mit League of Evil 2 gefunden! Nex

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