F-Zero: Maximum Velocity

(Artikel)
Benjamin Strobel, 20. Dezember 2011

F-Zero: Maximum Velocity

Großes Racing-Kino auf dem GBA

Als 2001 der GBA erschien, lebte er das übliche Launch-Schicksal: Wenig und nur mäßige Software. Zum Großteil. Als ich mir damals das Gerät kaufte, gab es F-Zero: Maximum Velocity dazu. Eine neue Konsole (lies: Handheld) ohne Spiel ist ja auch langweilig. Aber so richtig begeistert war ich erst mal nicht. Nach den ersten Spielminuten änderte sich aber meine Meinung: Maximum Velocity ist bis heute eines der besten Rennspiele für den Game Boy Advance. Das ist mir vor ein paar Tagen wieder aufgefallen, denn Nintendo vergab endlich die versprochenen 10 GBA-Spiele für das Botschafter-Programm.

Grafisch orientiert sich der Titel an dem Klassiker für den Super Nintendo. Die Strecken und Fahrzeuge werden in Pseudo-3D auf den Bildschirm gezaubert, denn so richtige Polygone konnte man mit dem GBA ja nicht rendern. Wenn man vorher aber noch mit dem alten Game Boy gespielt hatte, ward er Sprung zur Super Nintendo-Grafik aber schon ziemlich gut.

Bei Maximum Velocity gibt es drei Cups mit je fünf Strecken und eine Handvoll Fahrzeuge mit unterschiedlichen Stats. Für den Anfänger eignen sich Schlitten mit gutem Grip, da man hier ohne richtiges Driften schon einigermaßen um die Kurven kommt. Wenn man allerdings auf Geschwindigkeit setzen möchte (und das sollte man auf den höheren Schwierigkeitsgraden), muss man Grip wieder opfern und neue Techniken lernen, um sicher um die Kurven zu kommen.

Ich habe lange nicht gewusst, wie man F-Zero eigentlich spielt. Ich konnte zwar ganz ordentlich um die Kurven, wenn ich langsamer fuhr und die Drift-Taste mitverwendete, aber irgendwie waren meine Kontrahenten dann doch meistens schneller. Und das ist schon das erste, das man über dieses Spiel lernen sollte: Wenn man wirklich gut fahren will, braucht man einen Trick. Am besten und gleichzeitig schnellsten kann man nämlich dann um die Kurven fahren, wenn man die Drift-Taste hält und dann gleichzeitig Stotter-Gas gibt, indem man immer wieder den A-Knopf drückt und loslässt. Auf sowas Merkwürdiges kommt man ja nun wirklich nicht von allein. Wenn man das aber mal verinnerlicht hat, flutscht das Spiel so richtig!

Es gibt allerdings auch Mankos. Der wohl nervigste Fehler des Spiels ist es, zu schummeln. Das Spiel berechnet nämlich keine normalen Positionen für die Konkurrenz, sondern platziert sie immer nahe hinter einem. Zudem scheinen die anderen Fahrzeuge auch manchmal Geschwindigkeiten aufzunehmen, die über ihr eigentliches Vermögen hinausgehen. Auf dem Beginner-Schwierigkeitsgrad mag das noch gehen, aber spätestens auf der höchsten Stufe wird man permanent von hinten gerammt oder einfach überholt. Da man bei F-Zero eine Energieleiste besitzt, ist jede Feindberührung eine echte Strafe und endet oftmals mit einer fiesen Explosion und so dem Verlust eines Lebens. Aber auch wenn die anderen Fahrzeuge vorbeiziehen, ist das eifnach nur frustrierend, weil man genau weiß: Egal wie gut ich fahre, sie sind immer da. Man muss sich geschickt anstellen, seine Boosts für die richtigen Momente aufsparen und hin und wieder einfach akzeptieren, dass man nur zweiter oder dritter wird. Leider geht es hier nicht mit Fairness zu.

Wenn man sich die CPU-Peinigung sparen will, kann man sich in den Multiplayer-Modus wagen. Bis zu vier Spieler können hier schon mit nur einem Modul zusammen zu zocken. Da geht es dann mit den Rängen und Geschwindigkeiten auch fair zu. Wenn man sich allerdings durch die Hölle der höheren Schwierigkeitsgrade wagt, wird man mit neuen Fahrzeugen und Strecken belohnt, was in einer Zeit ohne Trophies und Achievements wirklich ein hohes Erfolgserlebnis war!

Neben Mario Kart ist F-Zero wohl der einzige ernstzunehmende Racer auf dem GBA. Leider sind meine Hände mittlerweile so groß, dass ich vom Driften-Halten-und-Gas-stottern einen Krampf bekomme. Das gilt besonders für den GBA SP, aber auch für den 3DS. Wenn man die Schultertasten ständig halten muss und gleichzeitig lenkt, geht das wirklich in die Finger. Für dieses Spiel nehme ich das aber immer wieder Kauf. Probiert es aus. Nex

Kommentare

Damien
20. Dezember 2011 um 23:38 Uhr (#1)
Ich kenne nur die F-Zeros auf dem SNES und N64. Obwohl ich eigentlich kein Racing-Fan bin (außer Mario Kart und Ridge Racer) hat mich F-Zero damals auf dem SNES echt mitgerissen. Oh mann, und wie geil war der Soundtrack bitte? http://www.youtube.com/watch?v=AjRKNzKzVmo
Ben
22. Dezember 2011 um 14:33 Uhr (#2)
Ooohja, richtig gut! Der gute Soundtrack hat sich auch in den späteren Teilen fortgetragen (F-Zero X, F-Zero GX). Ich kenne recht viele der Stücke sehr gut, da sie auch in den Smash Bros.-Titeln imemr wieder auftauchen.

Hier die SSBM-Variante von Big Blue: http://www.youtube.com/watch?v=Z_HQ66Tj3rg - geht auch während des Spielens RICHTIG ab!
Ben
22. Dezember 2011 um 14:36 Uhr (#3)
Und Mute City! Der Track ist auch richtig gut: http://www.youtube.com/watch?v=QF6ErfwH8os
Gast
29. März 2024 um 06:42 Uhr
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