Rainbow Six: Vegas

(Artikel)
Nils Ehmke, 05. August 2011

Rainbow Six: Vegas

Überall einarmige Banditen!

Rainbow Six. Der Name steht bei mir für Taktik, Action und Thrill. Das Buch hatte ich schon vor langer Zeit gelesen und ein paar Artikel in einschlägigen PC-Zeitschriften sowie gut anzusehende Trailer sorgten dann dafür, dass ich mir Vegas bald kaufte.

Schauen wir uns aber zunächst wie üblich einige Fakten an: Das Spiel ist von 2006 und hat damit bereits einige Jahre auf dem Buckel, was aber dank der Unreal 3-Engine nicht allzu sehr aufstößt. Entwickler sowie Publisher ist beidermaßen Ubisoft.
Worum geht es? Hunderte Terroristen aus Mexiko überfallen Sin City, die Anführerin der Terroristen scheint in all dem Chaos einen geheimen Masterplan zu haben und zu allem Übel gibt es einen Verräter in den eigenen Reihen. Also alles wie immer. Insgesamt sollte man auch erzählerisch keine zu dichte Story erwarten, denn es geht ja nur darum die bösen Buben umzulegen.

Einige Locations in LA wie der berühmte Strip wurden leicht verändert übernommen. Die Kasinos, die man tatsächlich betreten kann, wurden jedoch verändert oder schlicht umbenannt.

Das Leveldesign ist gut gelungen und recht schick anzusehen, auch wenn ich an dieser Stelle zugeben muss, dass ich es erst im zweiten Durchlauf wirklich wahrgenommen und wertzuschätzen wusste. Man fühlt sich an vielen Stellen wie in Las Vegas (auch wenn man - wie ich - nie in LV war), aber auch wenn es ab und zu Stellen gibt, an denen man einen anderen Weg nehmen und die Gegner umgehen kann, um sie dann zu flankieren, fühlt sich der Missionsablauf insgesamt wieder viel zu linear an. Viel zu oft bleibt es bei dem üblichen Vorgehen:

1) Punkt A erreichen,
2) Beliebig viele Terroristen ausschalten
3) Schritt 2 wiederholen, bis man bei Punkt B ist.

Fairerweise möchte ich aber auch hier anmerken, dass das Leveldesign durchaus gut ausgenutzt wurde, um den Schwierigkeitsgrad an den richtigen Stellen zu senken oder zu steigern. So landet man in den späteren Levels häufig an leicht exponierten Positionen, während der Gegner gut durch Deckung geschützt ist.

Wo wir gerade beim Thema sind: Echte Taktik ist in dem Spiel kaum gefragt. Die beschränkt sich hier darauf Schutz zu suchen, seinen Teamkameraden zu befehlen, wohin sie gehen sollen, und ansonsten nur Terroristen auszuknipsen. Nebenbei gibt es zwar noch die Möglichkeit, dem Gegner mit Nebelgranaten die Sicht zu nehmen, aber für wirklichen Tiefgang sorgt das nicht.
Immerhin ist aber bei alledem die KI gar nicht mal so schlecht. So versuchen die Gegner schon aus der Deckung zu schießen und geben sich Mühe, dem Spieler noch nebenbei in die Flanke zu fallen. Weitere Planungsphasen, wie man sie noch in einigen der älteren Rainbow-Spiele finden konnte, gibt es hier nicht. Ebenso wenig kann der Spieler die Waffen und Ausrüstungsgegenstände der Teamkameraden festlegen, dafür aber zumindest seine eigenen.

Auf dem Flug zwischen den Missionen werden wir von Teammitglied Joey gebrieft.

Noch ein paar Worte zum Multiplayer-Modus. Dieser ist zwar mit den üblichen Modi wie Deathmatch, LastStand etc. vorhanden, aber richtig stimmig fühlt er sich nicht an. Meine Hoffnungen in den Ko-op-Modus (es sollte ja eigentlich ein Taktik-Shooter sein) wurden dabei leider auch enttäuscht, denn es geht im Endeffekt eh nur darum, die Karten von einer gewissen Anzahl Gegner zu säubern. Einer Aufgabe, die man mit etwas Übung durchaus alleine und ohne Mithilfe erledigen kann.

Mit Terroristen wird nicht verhandelt

Auch wenn ich jetzt viele negative Details aufgezeigt habe, möchte ich Rainbow Six – Vegas nicht als schlechtes Spiel darstellen. Es hat mir Spaß gemacht es zu spielen und es gibt auch viele stimmige Momente, aber es ist im Endeffekt einfach nur sehr actionlastig. Im Gegensatz zu Spielen wie SWAT4 oder gar dem Buch, auf dem die Rainbow Six-Reihe basiert, kommt die erwartete Taktik hier kaum zum Tragen, obwohl das Potential dazu durchaus vorhanden wäre.

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