Patapon

(Artikel)
Haris Odobašic, 15. August 2010

Patapon

Pata Pata Pata Pon!

Ich habe die härteste Arbeitswoche meines Lebens erfolgreich hinter mich gebracht: Mehr als 60 Stunden auf einem total geheimen Projekt. NDA hin oder her -- ich verrate euch was es war. Hold the Button 2: Hold it even longer! für den PC. Die Entwickler haben uns hoch und heilig versprochen, dass es dort ganz viel Text gibt und darum haben wir uns als Vier-Mann-Team drangesetzt. Und die ersten 55 Stunden waren auch sehr spaßig, aber als dann der letzte Arbeitstag anbrach ging es richtig bergab. Der Hausmeister hatte vergessen, in unserer Kammer nachzuschauen, weswegen wir einen Turm aus Energydrinks angesammelt hatten, der selbst den Ebirukill-Eistee-Jengaturm mickrig aussehen lässt. Und als es dann zum Anbruch der 62. Stunde einen der berühmten, kanadischen Stürme gab, der für einen Stromausfall sorgte, war das Chaos perfekt.

Der einzige Grund, wieso ich nur die Verkabelung meines Sitznachbarn modifiziert habe, anstelle aus Frust den ganzen Testraum in Schutt und Asche zu legen, ist dabei Patapon. Ich kenne kaum ein Spiel, das solch eine großartige, beruhigende, wenn nicht sogar aufmunternde Wirkung auf Menschen haben kann. Ich habe wenige Spiele gesehen, die Spieler so intensiv in ihren Bann ziehen. Werden einem erste skeptische Blicke zugeworfen, weil man fröhlich hin und her schaukelt oder auch mal gerne anfängt bei den Melodien mitzusingen, dürfen sich Zweifler meist schon nach wenigen Minuten am Handheld selbst dabei ertappen, wie sie dem Bann des Spiels nicht mehr wiederstehen können und die Aktivitäten nachahmen, über die sie sich erst vor kurzem noch lustig gemacht haben.

Dabei steckt hinter Patapon ein ganz simples Rhythmusgerüst. Ihr müsst im 4/4-Takt Lieder, die aus vier Tönen bestehen, durch Drücken der Tasten trommeln. Diese Melodien hingegen sorgen dafür, dass putzige Kreaturen, die namensgebenden Patapons, Befehle ausführen. Das Lied Pata Pata Pata Pon bsp. entspricht einem Vorwärtsbefehl, Chaka Chaka Pata Pon bringt die Truppen in Verteidigungsstellung. Das kann dann durchaus Taktik und Fingerfertigkeit erfordern, gerade bei Endbossen, die regelmäßig mit Angriffsvariationen aufwarten. Wenn das Timing und der Rhythmus nicht stimmen, dann vermasselt man schon einen wichtigen Angriff. Dennoch ist der Schwierigkeitsgrad ziemlich fair gestaltet.

Für zusätzliche Spieltiefe sorgt dabei ein kleines RPG-System sowie ein ausführliches Armeemanagement. Es gibt Patapons unterschiedlicher Art, die sich entwickeln und ausrüsten lassen. Manche sind stärker in der Defensive, andere agile Fernkämpfer.

Ein besonderes Highlight sind dabei Sound und Grafik. Die Grafik ist in einem sehr eigenen Look gestaltet, die Patapons beispielsweise sind einäugig und unheimlich putzige Kreaturen, das Spiel insgesamt sehr farbenfroh. Und der Soundtrack regt, wie schon erläutert, extrem zum Mitträllern an. Gerade wenn die Patapons fröhlich zu euren Trommeln rufen und singen ist der Aww-Faktor locker über 9000.

Eines muss man Sony lassen: während sie mit der PSP Go einen epischen Fehlschlag geschaffen haben und sie sich mit kreativen Spielerfahrungen auf der PS3 dezent zurückhalten, schaffen sie immer und immer wieder großartige, innovative und einzigartige PSP-Spiele. Zusammen mit Titeln wie LocoRoco oder Echochrome bietet die Playstation Portable einige starke Titel für Zwischendurch, die sowohl Core als auch Casual-Gamer definitiv überzeugen. Evil

Kommentare

Ralle
16. August 2010 um 15:20 Uhr (#1)
Bon, Bon, Bon!!! <3

Herrliches Spiel!
Rian
23. Februar 2012 um 22:32 Uhr (#2)
Pon Pon Pata Pon!
Jozu
26. Februar 2012 um 11:47 Uhr (#3)
Pata Pata Pata Pon
Rian
26. Februar 2012 um 19:24 Uhr (#4)
Pader Pader Paderborn
Gast
19. April 2024 um 14:00 Uhr
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