Er ist aus dem Spiele-Vokabular eigentlich nicht mehr wegzudenken: Der Hookshot. Man feuert ihn ab auf ein kompatibles Objekt oder einen kompatiblen Gegner und eine Menge unterschiedlicher Dinge können passieren, etwa wie das Heranschnellen an das Ziel oder das Heranziehen des Zieles. Naja, eigentlich war's das schon an Möglichkeiten, aber das ist ja schon awesome genug! Meistens richtet der Enterhaken zwar nicht viel Schaden an, ist aber als vielseitiges Kletterwerkzeug, das der Held mit dem unendlichen Grip-Talent natürlich über alle Maße graziös und ausdauernd einsetzt, eine Eröffnung für eine Vielzahl an Taktiken - und im Kampf kann man den einen oder anderen Gegner betäuben oder ihm die Beine unter'm Hintern wegziehen. Schauen wir uns doch mal anhand von ein paar Beispielen an, wo der Hookshot ganz besonders zu glänzen vermag.

The Legend of Zelda
Wie könnte man anders anfangen? Zelda hat den Enterhaken populär gemacht. Mit ihm konnte man große Abgründe überwinden und Gegner bis zur vollkommenen Unbeweglichkeit betäuben. Wer lief schon standardmäßig mit einer anderen Ausrüstung in A Link To The Past herum? Außerdem gehört das Gerät nebst Master-Schwert und Bumerang zu den Gegenständen, die in jedem Zelda-Teil vorkommen müssen. Ich bin zwar kein großer Fan der Serie, aber neben der grandiosen Musik und dem Einführen des Action-Adventures gilt Miyamotos Kopfgeburt mein vollster Respekt, weil sie die tollste nicht-tödliche Waffe der Spielegeschichte in die Aufmerksamkeit der Gamer eingeführt hat.


Bionic Commando
Während man in der 8-Bit-Version zwar schon Nathan Spencers Arm benutzen konnte, um kleine Lücken zu überwinden und nach Gegnern auf mittlerer Distanz zu schnappen, dreht das HD-Sequel vollkommen die Hakenschussmanie auf: Schwing-Passagen noch und nöcher gefolgt von Luftrollen und Höhenrausch, mächtige Schlangenarmangriffe gepaart mit hervorragender Kampf-Akrobatik. Es ist egal, wie beschissen schwer das Spiel war - das Gefühl, innerhalb von Sekundenschnelle grazil ein Hochhaus zu erklimmen hatte was für sich.


James Bond 007: Agent Under Fire
Aaaah, die Q-Claw! Welch eine Erfindung! Ich gehöre ja leider inzwischen schon zum alten Eisen der Videospiele, weswegen ich es mir auch ein bisschen erlauben kann, Gewohnheiten zu bilden. Als Multiplayershooter macht mir Halo zum Beispiel sehr viel Spaß und deswegen brauche ich in dem Bereich eigentlich nichts Neues. Man müsste sich ja umgewöhnen. Und so oft spiele ich Shooter gar nicht. Aber 007: AUF hatte einen besonderen Reiz, natürlich den Hakenschuss. Mit ihm konnte man sich im Multiplayermodus an Wände klammern, Feinden so auf ganz neue Arten auflauern und ein Meister der Wandkralle konnte sich in Windeseile durch das gesamte Level bewegen. Da mochte sich am Ende der Spielesession gar keiner mehr am Boden bewegen, weil man dort ständig Bomberfeuer von oben befürchten musste.


Watchmen
Kein Spiel per se, aber da ich ein Rorschach-Fangirl bin (*squeaaaaa!*), Rorschach awesome ist und er eine Hakenschuss-Pistole benutzt, ist das nur ein weiterer Beweis dafür, dass der Hookshot ebenfalls awesome ist.


Mortal Kombat
Wer ist der heißeste Badass im ganzen Netherrealm? Na, Scorpion natürlich. Er kann sich teleportieren, beherrscht die mieseste Juggle-Combo und was ist sein Signatur-Move? Natürlich ein Hookshot, der den Gegner mit dem berühmt-berüchtigten "Get over here!" heranzieht, betäubt und so alle erdenklichen Möglichkeiten eröffnet, der armen Sau in den Po zu ficken. Das ist ein Beweis für die Überlegenheit des Hookshots in Kampfsituationen, obwohl die Waffe selbst nicht viel Schaden anrichtet.


Devil May Cry 4
Nero ist ein dummer Penner und Devil May Cry ist scheiße, aber der junge Held mit dem Grünspan hinter den Ohren hatte immerhin einen langen Dämonenarm, der nach Dingen greifen konnte, was das Kampfsystem zumindest ein wenig gerettet hat. Aber nicht viel.


Lost Planet
Hier hatte ich meine erste Begegnung mit dem Hookshot der HD-Generation und es war beeindruckend. Der Greifhaken der Snow Pirates konnte zwar keinen Gegner direkt attackieren, aber er war essentiell für eine schnelle Fortbewegung und für das Flüchten vor Gegnern in Mechs. Über die Wand und weg! Wusch! Ohne diese Technik wären die meisten Spieler nicht mehr als Kanonenfutter gegenüber diesen besser bewaffneten Feinden. Außerdem konnte man sich auf diese Weise an große Acrid und Mechs flink anheften und mit einem Maschinengewehr volle Pulle auf Schwachstellen feuern - bei den Insektoiden waren es leuchtende Eiterbeulen, bei Mechs das Gesicht des Fahrers. Auch werde ich wohl nie das Geräusch dieses Hakens vergessen. Poff! Klack! Wupwupwup. Schade, dass LP kaum einer mehr online spielt.


Batman: Arkham Asylum
Echt mal, wer hat sich beim Erhalten der vierspurigen Batclaw nicht gefreut? Die normale war ja schon genial, um Feinde aus einer Entfernung einfach mal umschubsen, aber das dann gleich mit mehreren zum selben Zeitpunkt? So mad! Wer brauchte da noch zu überlegen, welches Gadget er am liebsten hat? Ich nicht! Außerdem zieht sich Batman mit seinem Haken zu Gargoyles hoch.


Just Cause 2
Und jetzt wird es Zeit für den Trommelwirbel, denn was man in diesem Spiel so mit Seilen und Hookshots macht, ist nicht normal. Allein schon das Fakt, dass man einen Gegner mit einem Tau an einen Kampfjet kleben kann, um ihn dann mit Überschall hinter sich her zu schleifen, ist schon eine Aussicht, die mir dieses Spiel superattraktiv macht. Dass dazu dann noch diverse andere Hookshot-Alternativen kommen, um sich mannigfaltig fortzubewegen, ist da fast schon nebensächlich.

Der Witz ist: Trotz dieser aussagekräftigen Beispiele wird der Hookshot nicht bis zum Kotzen von der Industrie als Mainstream-Feature verbraucht! Das finde ich weiterhin toll. Mein Lieblings-Gizmo wird zum Großteil in den besten Spielen verwendet und so soll es bleiben. Und jetzt gibt es in Halo: Reach sogar Gameplay Feature #2 - das Jetpack. Ich könnte nicht glücklicher sein. Weiter so, ihr Entwickler! Rian