Uncharted 2: Among Thieves

(Artikel)
Rian Voß, 17. November 2009

Uncharted 2: Among Thieves

Noch mehr Springen und Schießen

Hm. Hmhm.

Hmmmmm.

Hmhmhm-Hmhm. Hm!

Hm.

HMMMMMMMMMMMMMMMMMM!

Also, für gewöhnlich, wenn ich über Spiele schreibe, motze ich so lange, bis mir nichts mehr einfällt und der Grad des Motzens ist dann die Anzeige dafür wie gut das Spiel ist, denn der Rest ist gelungen. Bei Uncharted 2: Among Thieves war ich fast versucht zu sagen: "Lest den Artikel zu Uncharted: Drake's Fortune. Die Fehler sind jetzt nicht mehr da." Uncharted 2 macht einfach alles härter, besser, schneller, stärker, aber ein bisschen was konnte ich dem PS3-Vorzeigetitel dann doch noch bohrend aus der Nase ziehen.

Pyew, pyew!

Erste und durchdringendste zu nennende Verbesserung wäre da gleich mal, dass man als Spieler nicht mehr in diese unmöglichen Umzingelungsszenarien geworfen wird und Feinde nicht plötzlich herspawnend aus allen Ecken und Enden ploppen. Zwar stehen Nathan Drake und seinen Kumpanen immer noch eine gut ausgebildete Übermacht gegenüber, allerdings agieren die Hauptcharaktere nun viel mehr aus dem Versteck heraus und es wird viel Wert auf Stealth-Kills gelegt. Schleicht man sich nämlich punchend an Feinde von hinten heran, ist der Kerl nicht nur ohne Gegenwehr außer Gefecht gesetzt, sondern man bekommt den Bonus, dass keine impromptu-Verstärkung gerufen wird, die einem das Leben nur schwer macht. Falls man den heimlichen Kill knapp verkackt, kann man aber zum Glück immer noch (wenn man schnell genug ist), dem Kontrahenten in einem normalen Faustkampf (eine Taste durchgehend mashen und die andere nur drücken, wenn der andere kurz die Kontrolle übernimmt, um sich wieder loszukämpfen) auf's Maul zu hauen und keinen Alarm zu aktivieren. Stichwort Kampfvariation: Nathan beherrscht neue, optisch ansprechende Moves und wenn man Gegner schon angeschossen hat und sie kurz vor dem Abnippeln sind, kann man sie mit einem Schlag töten. Was habe ich gefeiert, als ich auf so einen Kerl zugelaufen bin und Nathan ihn MIT EINEM DROPKICK TÖTETE. Meistens ist es dann leider trotzdem so, dass man nicht durchgehend alle Polygon-Soldaten einem nach dem anderen klammheimlich wegpflücken kann, sondern irgendwann das Feuergefecht suchen muss, aber so ein paar Batman-Eingriffe machen einem das Leben da doch schon wesentlich leichter.

Bald pyew, pyew!

Zum Feuergefecht: Schutz-Suche klappt immer noch nicht. Aber eines Tages! Ab und zu rutscht Nate im Lauf auf Deckungen zu und macht das richtig ordentlich (aus der Deckung heraus kann man nichtsahnende Feinde nun auch leise und effizient, naja, um die Ecke bringen), andere Male macht er seine Ausweichrolle und bleibt dann idiotisch hinter einer hüfthohen Deckung stehen, um sich lustig ins Gesicht schießen zu lassen. Weniger toll. Hat man mal das Unglück und beißt ins Gras, was bei mir längst nicht so häufig vorkam wie beim ersten Teil, dann muss man allerdings mit einem vollkommen neuen Problem kämpfen: Zu gnädig gesetzte Speicherpunkte. Ich hatte es häufiger, dass ich - kurz vor Abschluss eines Scharmützels - in den Radieschen-von-unten-Gartenanbau verfrachtet wurde, nur um mich dann an einem Speicherpunkt, den ich erst zehn oder zwanzig Sekunden später erreicht hätte, wiederzufinden. Das ist zwar nett und freundlich von den Entwicklern, aber WTF? Da verpasse ich doch One-Liner der Charaktere und ich würde diesen Punkt auch gerne selbst erreichen, wenn ich denn aus Eigenverschulden gestorben bin, bittedanke!

Durrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr...

Uncharted ist eine perfekte Serie für Selbstverarsche: Recht zu Beginn des Spiels muss Nathan Alarmanlagen entschärfen. Das tut er, indem er einen Kasten, in den das Alarmkabel führt, öffnet und einen FETTEN ROTEN SCHALTER umlegt. Mission complete.
Der Spielablauf hat sich allgemein auch etwas geändert: Wenn Nathan nicht gerade seine gesamten Waffen verloren hat und sich erst einmal wieder neue besorgen muss (wobei diese "I need a gun"-Routine wirklich gut ist und man immer wieder trickreich seinen Feinden Pistolen klauen muss, bevor man übermächtig die schweren Geschütze rauskehren darf), klettert und rätselt der charismatische Held inzwischen viel mehr. Naja, mehr klettern als rätseln, aber das ist doch schon mal was, da freut sich mein Prinzenherz! Es tut gut, Nate durch die Gegend zu scheuchen, während man als faule Sofa-Kartoffel herumsitzt und es sich gutgehen lässt. Massive Script-Sequenzen sind auch mehr denn je am werkeln und geben der durchaus kinoreifen Story und Atmosphäre noch mal den richtigen Touch.

Wenn das nicht reicht, dann gibt es auch noch einen Multiplayer und tonnenweise Extras frei zu spielen, die Anreiz zu einem neuen Durchlauf der Solo-Kampagne bieten. Besonders das abermalige Beginnen als fetter, schwabbeliger "Donut Drake" bringt mir viele lulz. Da bleibt eigentlich nur noch zu sagen: Wer eine PS3 hat und sich Uncharted 2 nicht holt, ist entweder blöd oder arm. Rian

Kommentare

Dreed
17. November 2009 um 20:29 Uhr (#1)
oder mag keine konsolenspiele^^
Rian
17. November 2009 um 22:30 Uhr (#2)
Warum sollte jemand, der eine PS3 hat, keine Konsolenspiele mögen?
Ben
18. November 2009 um 17:28 Uhr (#3)
Naja, seit der Multiumedia-Politik von Sony sind Games ja nicht mehr Hauptgegenstand der PS3.
Gast
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