Silent Hill: Shattered Memories

(Artikel)
Benjamin Strobel, 28. August 2009

Silent Hill: Shattered Memories

Survival-Horror neu definiert

Ich muss gestehen, dass ich mich bis zur GamesCom kaum mit dem Spiel befasst habe, zumal wenige Infos laut wurden und der Titel nicht für die Großen der aktuellen Generationen umgesetzt wird. Neben einer gesicherten PSP- und PS2-Fassung wird Silent Hill: Shattered Memories allerdings auch für Wii umgesetzt. Hier wird der Spieler außerdem mit einer intuitiven Steuerung verwöhnt, die das gezielte Umsehen und Lenken der Taschenlampe ermöglicht. Auch den kleineren Rätseln kommt die Steuerung aus dem Handgelenk zugute. Ansonsten werden die drei Versionen deckungsgleich sein.

Die Geschichte wird sich an die des ersten Teils, seinerzeit auf der PlayStation erschienen, halten. Ein richtiges Remake wird es allerdings nicht! Zwar wird man alte Bekannte wiedertreffen und Schauplätze besuchen, die schon im Original eine wichtige Rolle gespielt haben, auf der anderen Seite wird man aber auch viele neue Charaktere und Orte kennenlernen. Allen voran ein Psychiater, bei dem das Spiel beginnt. Protagonist Harry Mason sitzt auf der Couch. Und irgendwie dreht sich alles um das Verschwinden seiner Tochter Cheryl.

Ein Schlüsselelement des Spiels wird das psychologische Profil sein. Zu Beginn wird man aufgefordert ein paar Fragen zu beantworten. Je nachdem, was wir so wie von uns geben, wird unser Psychiater vielleicht auch nochmal nachhaken. Ob er gemerkt hat, wenn wir bei einer Frage zögerten? Und ob! Das intelligente Profiling-System des Entwicklers Climax (Silent Hill: Origins) beobachtet den Spieler auf Schritt und Tritt. Je nachdem, ob wir zögern, behutsame Untersuchungen anstellen oder von Ort zu Ort rushen, wird dies auch zu einer Auswirkung auf andere Charaktere, ihr Aussehen, ihr Verhalten und letztlich auf den gesamten Verlauf der Geschichte. Wie immer werden den Spieler auch verschiedene Enden erwarten. Vielleicht gibt ein völlig unbedeutender Gegenstand, den wir uns während des Spiels ansehen, hier den Ausschlag - geht alles gut aus oder werden wir völlig zu recht als Geisteskranker enden? Wie es scheint, hängt das ganz von unseren Handlungen ab.

Erblicken wir hier unser Ich?

Auf der Suche nach Tochter Cheryl können wir Silent Hill relativ frei beschreiten - natürlich werden einige Wege erst mit der Zeit verfügbar oder aber versperrt. Auffällig ist allerdings, dass wir erst mal durch eine ziemlich belebte Stadt gehen. Echtes Leben, nicht nur diese von innen nach außen gekehrten Zombiewesen. Silent Hill ist zwar auch jetzt kein New York City, sitzt aber eine ganze Reihe authentischer Charaktere. Inklusive der dunklen Macht, die über allem liegt und hier und da Besitz ergreift. Typisch für die Silent Hill-Reihe haben wir es auch hier mit erwähnten missgebildeten Kreaturen zu tun, die uns verfolgen. Auch ihre Erscheinung wird maßgeblich von unserem psychologischen Profil beeinflusst.
Anders als in den Vorgängern sind wir allerdings völlig unbewaffnet. Flucht ist hier die erste Wahl - nicht die Fäuste, sondern unsere Beine und unser Kopf werden hier gefordert. Wie schüttele ich die Gegner ab? Kann ich sie irgendwie fernhalten oder ablenken? Auch schnelle Reaktion ist gefragt auf der Suche nach dem nächsten Ausgang und beim Ausweichen der Feinde. Und springt uns einer an, sollten wir schnell die Wiimote oder den Nunchuck schütteln, um ihn wieder loszuwerden. Zudem scheinen die Kreaturen Feuer zu fürchten, sodass sich eine Fackel als nützlich erweist. Unsere Taschenlampe schreckt sie allerdings wenig, wir sind ja nicht bei Alan Wake! Dafür trägt sie einiges zur Atmosphäre bei. Und dank Wii-Steuerung können wir jeden Winkel gezielt ausleuchten. Laufen wir davon, lässt sie sich auch in der Verfolger-Ansicht nach hinten richten. Aber wer will das schon, dann sieht man ja nicht mehr wohin man rennt.
Jetzt aber schnell weg!

Haben wir es gerade nicht mit Albtraumszenen und einer Horde von Gollums zu tun, geht es darum, Silent Hill zu erkunden, mit den verschiedenen Charakteren in Dialog zu treten und seine Umgebung zu untersuchen. Auch unser Antwortverhalten in Dialogen wird von dem Profiling-System berücksichtigt. Zudem gibt es kleinere Rätsel, in denen es beispielsweise darum geht, einen versteckten Schlüssel zu finden oder eine Nachricht zu entdecken, die uns weiterhilft. Außerdem sind wir mit einem alltäglichem wie auch nützlichem Gimmick bestückt: Einem Mobiltelefon! GPS-Empfänger im Lieferumfang enthalten. Es dient dazu, Kontakt zu anderen Charakteren zu halten, als Minimap und als Fotokamera. Mit dieser Funktion lassen sich geisterhafte Erscheinungen ablichten, deren Bilder es zu sammeln gilt.

Yummie...

Wenn auch die Grafikpower der PSP, PS2 und der Wii nicht mehr überzeugen kann, so wird durch den typischen Störeffekt zumindest ein bisschen vertuscht, dass das Spiel eigentlich nicht so gut aussieht. Dennoch kommt die bedrückende Silent Hill-Atmosphäre definitiv beim Spieler an und vor allem im Dunkeln werden die Flucht-Szenen ganz sicher zum wahren Horror-Trip. Untermalt wird das Spiel zudem von einem nagelneuen Soundtrack des langjährigen Komponisten der Serie, Akira Yamaoka. Release wurde auf Winter deses Jahres festgesetzt - definitiv etwas, das ich gern unter dem Weihnachtsbaum wiedersehen würde! Nex

Kommentare

Nin
28. August 2009 um 21:42 Uhr (#1)
Huch, und da las ich heute doch an anderer Stelle das erste Mal von dem Spiel. Ich find's sehr interessant, dass die Otherworld kalt ist, inklusive Eismonster. Es wurde auch schon spekuliert, ob vielleicht die Entscheidungen das auch beeinflussen könnten, was unglaublich toll wäre. Muss allerdings zugeben bei Horrorspielen immer schnell angst zu bekommen. *ehem*
Gast
29. März 2024 um 01:05 Uhr
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