Die gehenden Toten

(Artikel)
Joshua Peters, 22. August 2012

Die gehenden Toten

Die hartnäckige, schlurfende Horde

Bei Activision durfte ich mir nicht nur das kinderfreundliche Skylanders angucken, nein, gleich im Anschluss ging es mit fieser, brutaler Action in Form des First-Person-Shooters The Walking Dead weiter. Selten habe ich bei einem großen Publisher gesehen, wie eine Präsentation mit so viel Begeisterung gehalten wird.


Das könnte daran liegen, dass der Präsentator kein PR-Mensch war, sondern einer der für das Spiel verantwortlichen Leutchen. Und seine Begeisterung schlug schnell über – das Machwerk klang so gut, dass ich sofort Lust bekam es zu spielen. Und das, obwohl ich nicht eine einzige Folge der Serie gesehen habe. Mein Gott, ich weiß nicht mal wirklich worum es geht außer, dass plötzlich Zombies da sind. Aber wer braucht schon die Story, wenn das Spiel an sich einfach schon so spitze klingt. Für alle, die dann doch Fans der Serie sind: die Geschichte spielt noch vor der Serie, während Rick, also der Protagonist der Serie, noch im Koma liegt. Man selbst steckt dann in den Schuhen von Daryl Dixon, welcher ab und an Hilfe von seinem Bruder Merle bekommt. Für Daryl hat man sich entschieden, weil er wohl ein Survival-Experte ist, und das ein ganz wichtiger Aspekt des Spiels sein wird. Man wird sich also nicht wild durch die Weltgeschichte ballernd fortbewegen, sondern eher vorsichtig. Schusswaffen sollten auf jeden Fall der letzte Ausweg sein, denn wie hieß es so schön: gunshots are like ringing the dinnerbell. Auf der Reise wird man auch andere zufällige Überlebende finden. Nun liegt es an einem selbst, wie man mit der Situation umgeht. Nimmt man sie mit, für einen Bonus, aber einen größeren Ressourcenverbrauch? Oder lässt man sie zurück um z.B. Nahrung und Benzin zu sparen? Es liegt an euch! Auch wie man von A nach B kommt könnt ihr ziemlich frei entscheiden. Es wurde immer wieder betont, dass man viele Möglichkeiten haben wird, das Spiel zu spielen. Inwieweit das dann umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Aber ihnen schien das wirklich wichtig zu sein, genau wie der Fokus auf die Geschichte, bzw. Charaktere des Spiels.


Worauf allerdings bei der Präsentation das meiste Augenmerk lag, waren die Walker. Oh Gott, die Walker... Die Jungs, die The Walking Dead programmieren, haben vom Sender AMC die „Bibel“ bekommen, also ein langes Schriftstück, wie Walker zu sein haben, was sie können, was nicht und so weiter. Auch die Chars stehen da mit drin. Im Grunde steht alles um die Serie, was nicht zur Interpretation offen ist, dort drin. Da das Team fast vollständig aus Fans der Serie besteht, freut man sich natürlich darüber. Aber fangen wir mal an mit den Walkern. Als erstes soll gesagt sein, dass die Producer, was die Positionierung der Zombies angeht fiese Ärsche sein werden, und ja, das hat er so gesagt. Am gefährlichsten sind ja auch die Gegner, die man nicht einfach sehen kann. Und irgendwie muss man die schlurfenden Gesellen ja zu einer Bedrohung machen. Neben ihrer schier endlosen Zahl natürlich. Und sie werden schier endlos sein. Und sie grabbeln. Sie haben eine eigens für sie entwickelte Grabbel-Engine, welche dem Spieler das Leben schwer machen soll. Aber reicht das schon? Oh nein. Die Gegner werden sich der Umgebung vollkommen bewusst sein. Sie können sehen, hören, fühlen und sogar den Schweiß des Protagonisten riechen, wenn er sich irgendwo versteckt. Sie mögen zwar langsam sein, aber verdammt schwer loszuwerden. Und je mehr es werden, desto tiefer steckt man in der Patsche. Das soll jeden Walker zu einem eigenen Ereignis machen. Denn wenn man sich gerade verkrochen hat und denkt man ist sicher, einen dann aber plötzlich jemand von hinten greift und beißt, ist das viel verängstigender als irgendwelche gescripteten Events. Eine andere Besonderheit der Zombies ist, dass sie aus vielen verschiedenen Parts bestehen und (fast) zufällig zusammengewürfelt werden, so dass man mit etwas Glück keinen Zombie zwei mal im Spiel sieht. Auch verschiedene Animationssets wird es geben, was den Effekt noch einmal verstärkt.

Ihr seht schon, die Entwickler gehen mit viel Begeisterung daran, und das wird man dem Game am Ende hoffentlich auch anmerken. Ach was, ich bin überzeugt, dass man es ihm anmerken wird. Wovon ich noch nicht überzeugt bin: dass das Spiel nach Deutschland kommt. Es ist wirklich schon ganz schön blutig und mit schönen, ekeligen Soundeffekts und Exekutionsszenen ausgestattet. Ich sprach danach noch mit dem Präsentator, welcher eigentlich ganz zuversichtlich war, dass das Spiel nach Deutschland kommen könnte, weil sie ja schon etwas lockerer geworden sind bei den Bewertungen. Aber ich glaube da noch nicht dran. Da es jedoch so putzig war, wie hoffnungsvoll und optimistisch er sich gab, da wollte ich es nicht weiter vertiefen und ihm am Ende noch das Herz brechen. Und wer weiß, vielleicht kommt es ja wider Erwartens doch nach Deutschland?

Auch Ihr – Jozu

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