Aeriagames-Roundup

(Artikel)
Benjamin Strobel, 31. August 2012

Aeriagames-Roundup

Willkommen im Free-to-Play-Himmel

Mein Besuch bei Aeriagames auf der diesjährigen Gamescom stand ganz im Zeichen von Free-to-Play-Spielen. Wer die Community kennt, der weiß, dass das kaum verwunderlich ist: bei Aeriagames ist nämlich alles kostenlos. Und der Pool an F2P-Titel wird weiter aufgefüllt. Es erwarten uns Dragon Knights Online (MMORPG, PC), Alliance of Valiant Arms (FPS, PC), Tuff Tanks (Shooter, iOS) und Monster Paradise (Trading Card Game, iOS).

Dragon Knights Online

Aeriagames bringt mit Dragon Knights Online (kurz auch DK Online) einen koeranischen Import in den Westen. In Fernost ist der Titel schon seit einiger Zeit sehr erfolgreich und soll jetzt auch bei uns starten. Dabei wird sich der Titel neben den üblichen MMO-Features vor allem duch drei Elemente von anderen Spielen dieser Gattung abheben:
Zum einen gibt es bei DK Online Festungen. Diese können von Gilden erobert und damit beherrscht werden. Der Clou dieser Herrschaft ist das Erheben von Steuern. Die Eroberer können sich entscheiden, ob sie eine Handelssteuer erheben und damit Geld bei jedem Kauf abzwacken. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine Jagdsteuer einzuziehen. So erhält die Gilde ein paar Kröten für jedes erlegte Monster im Einzugsgebiet der Festung. Besitzt eine Gilde mehrere dieser Festungen, können einzelne Spieler die Karriereleiter heraufklettern und zu einzigartigen Rängen auf dem Server aufsteigen. Je nach Höhe des Rangs gibt es nur ein paar wenige oder gar nur einen einzigen Spieler mit so einer Position. Dabei sind diese Ämter abhängig von der Klasse, sodass es - je nach Klasse - verschiedene Hierarchien gibt. Gleichzeitig ist so sichergestellt, dass jeder Spieler auch nur einen dieser Ränge innehaben kann.
Zum anderen ist das Spiel sehr PvP-lastig und das nicht nur, weil die Burgen umkämpft werden. So gibt es auch Open-World-PvP (mit sicheren Zonen) und gezielte Duelle. Natürlich gibt es auch PvE-Inhalte wie gewöhnlcihe Quests, Gildenquests und andere Szenarien.
Drittens, und das hat mir besonders gut gefallen, gibt es die sogenannten Monster Cards. So kann man die Karten von besiegten Monstern erbeuten und sich anschließend mit ihrer Hilfe in diese Kreaturen verwandeln. Das soll für alle Kreaturen im Spiel gelten. Da man so nicht nur das Aussehen ändert, sondern auch die Fähigkeiten und Stats des Monster erbt, kann man seine Strategie mitten im Kampf ändern und so seine Gegner überraschen. Einige dieser Karten werden mehrfach oder dauerhaft verwendbar sein, andere vielleicht nur einmalig (man denke nur daran, dass ein Spieler sich jederzeit in einen Edboss verwandeln kann, was vielleicht zu unfair wäre). Wie genau das Problem addressiert wird, ist noch unklar, hier wird noch gewerkelt. Dasselbe gilt auch für einige Übersetzungen aus der koreanischen Sprache, die wohl gar nicht so einfach sind. Holprige Monsternamen machen ja auch keinen Spaß.

Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen möchte, kann sich auf der offiziellen Seite für die Beta anmelden.

Alliance of Valiant Arms (AVA)

Bei AVA geht es um den fiktiven Krieg zwischen der Europäischen Union (EU) und der Neo-Russischen Föderation (NRF). Der First-Person-Shooter spielt in der näheren Zukunft und erinnert damit wohl nicht zufällig an aktuelle Größen wie Modern Warfare und Medal of Honor. Wie auch in diesen Shootern ist AVA im Kern sehr teambasiert und erfordert das Zusammenspiel veschiedener Klassen. Dabei unterscheiden sich die drei verschiedenen Klassen (Point Man, Rifle Man, Sniper) nicht nur in ihrem Equipment, sondern auch durch einzigartige Fähigkeiten, die ihr durch Challenges im Spiel freischalten könnt. Zudem steigt man im Laufe seiner "Karriere" immer weiter Ränge auf, wodurch auch neue Waffen verfügbar werden. In diesem Zusammenhang etabliert AVA auch eine witzige Idee: der höchstrangige jedes Teams wird zum Squad Commander und bekommt ein besonderes Fernglas - wodurch er in der Regel den besten Überblick im Spiel hat und damit auch die größte Kompetenz für Kommandos. Neben klassischen PVP-Matches gibt es auch einen Koop-Modus, der je nach Mission 4 bis 5 Spieler unterstützt, die gemeinsam verschiedene Aufgaben erfüllen müssen.

Wie bei vielen F2P-Titeln gilt auch hier die Devise: investiere Geld oder investiere Zeit. Natürlich kann man sich für den enstprechenden finanziellen Input schnell neue Waffen kaufen, wenn man aber (mit Casual-Spielzeiten) ein bis zwei Wochen immer wieder eine Runde zockt, kommt man auch an sein Equipment. Außerdem lässt sich Skill und Spielerfahrung auch durch bessere Ausrüstung nicht ausgleichen, wenn der Spieler dahinter nichts drauf hat. Bei gleichen Fähigkeiten ist ein kleiner Vorsprung durch erkaufte Waffen aber nicht ganz abzusprechen. Um das genauer zu erforschen, werde ich AVA aber noch ausführlich anspielen (Test folgt). Falls ihr euch selbst überzeugen wollt, könnt ihr den Titel auch sofort und for free bei Steam herunterladen.

Monster Paradise

Monster Paradise ist ein bereits erhältliches Trading Card Game für iPhone und iPod Touch (und auch für's iPad). Dabei bietet der Titel aber nicht die gewohnte Tiefe bekannter TCGs wie Magic oder Yu-Gi-Oh. Das Spiel fokussiert demgegenüber auf das Sammeln der 500 unterschiedlichen Monsterkarten. Die Kreaturen besitzen dabei Angriffs- und Verteidigungswerte, die im Wesentlichen über den Ausgang eines Kampfes entscheiden. Der Spieler selbst besitzt zusätzlich MP, die beschränken, wieviele Monster man einsetzen kann. Ein wichtiges Spielelement ist es dann, Monster der gleichen Sorte zu sammeln: hat man fünf zusammen, kann man sie fusionieren, um ein stärkeres zu erhalten. Man kann auch "unbrauchbare" Monster opfern, um andere etwas stärker zu machen.

Im Einzelspielermodus zieht man per Quest in den Kampf gegen die Schattenmonster. Hier kann man sich natürlich neue Karten verdienen. Allerdings beschränkt die Ausdauer des Spielers, wie lange er questen kann. Ist sie erschöpft, muss man pausieren und warten, bis sie sich regeneriert hat. Da es sich um ein mobiles Spiel handelt, dürfte das für die meisten Gegelgenheitsspieler nicht schlimm sein. Es gibt auch die Möglichkeit, gegen andere Spieler anzutreten. Der Kampf ist aber nicht live, sondern eigentlich nur ein Abgleich der Monster-Stats - wer die besseren Werte hat, gewinnt. Für einen Sieg gibt es natürlich auch Belohnungen: ihr erhaltet ein Fragment des Drachentablets eures Gegenspielers. Davon müsst ihr sechs Teile erbeuten, um es zusammenbauen zu können. Mit einem vollständigen Tablet aus sechs Teilen kann man dann besonders starke Monster beschwören.

Auch hier kann man sich durch Micro-Transactions Ausdauer und Ingame-Währung dazu kaufen, muss es aber nicht. Wie erwähnt regeneriert man recht schnell und sollte als Casual-Spieler keine Probleme haben. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man als Dauerspieler mit mehr Ehrgeiz schon häufiger verleitet ist, seine Energie wieder aufzufüllen, um weiter zu questen. In diesem Fall sollte man entweder Geld oder Geduld haben.

Tuff Tanks

Tuff Tanks ist ein rundenbasierten Artillerie-Shooter, der mit seinen Ketten in die Fußstapfen der alten Worms-Tradition einfährt. Ihr steuert einen kleinen Panzer im Kampf gegen verschiedene Monster. Das Grundprinzip ist simpel: Ihr und eure Feinde zieht abwechselnd. Wenn ihr dran seid, müsst ihr unter Berücksichtung der Windstärke und -richtung auf einen Gegner zielen und hoffen, dass ihr ordentlich Schaden anrichtet. Natürlich gibt es nicht nur eine Waffe, sondern eine große Auswahl verschiedener Wummen und anderer Gegenstände. So könnt ihr mit Mehrfachraketen nicht nur ein einzelnes Schüsschen, sondern einen ganzen Raketenregen abfeuern, und die Durchschlagskraft mit einem weiteren items auch noch erhöhen. Und damit es nicht langweilig wird, gibt es neben kleinen Monstern auch große Bossgegner, die besonders viel schlucken. Um sich die auf die Kämpfe vorzubereiten, kann man seinen Panzer mit Crafting-Materialen noch aufbessern. Dabei erlaubt die Customization auch zahlreiche kosmetische Veränderungen, die zwar nicht mehr Feuerkraft bieten, aber euren Panzer individualisieren. Das ist besonders dann sehr cool, wenn ihr nicht nur alleine spielt, sondern online mit euren Freunden. Tuff Tanks unterstützt Multiplayer für bis zu acht Spieler und erlaubt euch, die Missionen auch gemeinsam zu spielen. Wer sich dagegen mit anderen messen möchte, kann es zudem im 4 gegen 4 PVP drauf ankommen lassen.

Dank Unterstützung des Retina-Displays sieht Tuff Tanks auf dem iPad super aus (Achtung: ihr braucht mindestens ein iPad2!). Man sollte sich von der bunten Optik auch nicht täuschen lassen: Nicht nur Kinder haben hier ihre Freude. Gerade für unterwegs haben die Matches genau die richtige Länge, um auch erwachsenen Spielern in Bus und Bahn die Zeit zu verkürzen. Natürlich gibt es auch hier verschiedene Micro-Transactions, aber auch durch Abschluss von Missionen kann man Gegenstände gewinnen. Tuff Tanks ist sonst natürlich kostenlos und bereits im AppStore verfügbar. Nur eine iPhone-Version gibt es leider nicht.

Vielleicht ist für den ein oder anderen hier ja etwas dabei gewesen. Bei Aeriagames findet ihr übrigens noch zahlreiche weitere Spiele - natürlich alle kostenlos! Nex

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