Silent Hill 2

(Artikel)
Benjamin Strobel, 08. Oktober 2016

Silent Hill 2

Rian im Training

Als DPad-Leser habt ihr Rian ja als unerschütterlichen Witzbold kennengelernt, der den Arsch voller Power hat. Okay, wir mussten schon mal feststellen, dass er in Pokemon total suckt, aber das war eine andere Geschichte. Jedenfalls hat er einen gewissen Fetisch für Blut und Gliedmaßen! Da verwundert folgender Fakt umso mehr:

Rian hat Angst im Dunkeln.

Dieser Beitrag wurde erstmals am 14.7.2008 veröffentlicht.
Okay, Dunkelheit allein kann seine Power noch nicht erschüttern. Aber sobald es ans Horror-Genre geht! Da schaltet seine Kommandozentrale auf "Ich muss jetzt weg". Während alle normalen Menschen sich im Kino gespannt Saw ansehen, sitzt er mit über den Kopf gezogener Popcorntüte vor dem Notausgang und kauert in Embryonalhaltung.

Aber nun kommt es, dass Silent Hill 2 halt ein wirklich gutes Spiel ist. Dichte Atmosphäre, kinoreife Videosquenzen, 18 Euro bei Amazon. Nachdem ich es mehrfach durchgespielt und die verschiedenen Enden gesehen hatte, konnte ich ihm diesen Leckerbissen der gestörten Gute-Nacht-Unterhaltung nicht länger vorenthalten. Ganz freiwillig ging das natürlich nicht ab. Ich musste ihn erst unter einem guten Vorwand herlocken. Ich sagte ihm, wir würden Barbies Pferdeabenteuer antesten und er war sofort dabei (Trottel! Er weiß doch genau, dass ich Barbie hasse. Bin doch Bibi und Tina-Fan).

Es war abends, draußen wurde es schon dunkel und da ich nicht warten konnte, bis die Nacht hereinbrach, habe ich mit Vorhängen einfach nachgeholfen. Da habe ich schon seine Knie schlackern gehört! Da klapperten seine Dritten! Doch es gab kein Entkommen. Musste ihn ja endlich mal auf Horror-Games trainieren. Auf einem Stuhl festgeschnallt und mit einem Controller, der wiederum um seine Hand geschnallt war, hab ich ihn einfach vor das Spiel gesetzt. Hah, das war ein Spaß!

Rian: Warum ist es so dunkel? Und wo ist das Barbie-Spiel, das du mir versprochen hast?
Ich: BUAHAHAHAHA!!! SILENT HILL-NACHT!!!


Für den Anfang im Wald hat er eine gute Viertelstunde gebraucht!
Erinnert ihr euch an den Anfang des Spiels? James glotzt in einen Spiegel auf einer verlassen Tankstellentoilette kurz vor Silent Hill. Dann entschließt er sich, durch den Wald in die Stadt zu gehen, um dort nach seiner Frau zu suchen. Natürlich ist man zu diesem Zeitpunkt vollkommen unbewaffnet und muss eigentlich nur einem kurzen, linearen (aber nebligem!) Pfad folgen. Doch dann kommt Rian ins Spiel und das Schicksal nimmt seinen Lauf:

Rian: Muss ich da wirklich durch den Wald?
Ich: Ja.
Rian: Ich will aber nicht.
Ich: Geh einfach.
Er geht. Zaghaft.
Rian: Ich will nicht weitergehen. Wo kommen immer diese Geräusche her?
Rian: Hast du das gesehen! Da war schon was. Wird man hier schon verfolgt? Soll ich lieber erst mal zurück und eine Waffe suchen?
Rian: Okay, was kommt jetzt? Da, hinter dem Baum steht doch was, oder? Manno, ich will da nicht hin....
Rian: Ich glaub, ich werd echt verfolgt. Merkst du das? Das sind nicht nur meine Schritte, die man hört. Außerdem wurde hinter mir Staub aufgewirbelt und das war ich bestimmt nicht!

Und so ging es die ganze Zeit! Bis ich ihm gespoilert habe, dass da noch gar keine Feinde kommen. Da war aber jemand erleichtert.


Da hängt übrigens sein Lieblingsfeind an der Wand: Der Pyramid Head!
Dann geht es weiter in ein Innenareal. Da musste ich ihn regelrecht reinscheuchen, das kann euch sagen! Hab dann einfach behauptet, er bekäme auch einen Lutscher, wenn er es tut. Inzwischen hat er auch schon das Radio gefunden, das bekanntermaßen anfängt zu rauschen, wenn Feinde in der Nähe sind. Bewaffnet mit Brechstange und Schusswaffe tastet Rian sich vorsichtig und behutsam durch das Gemäuer:

Rian: Muss ich da um die Ecke gehen?
Ich: Ja.
Rian: Also wenn da nur Munition liegt, geh' ich da nicht hin, dann spar' ich mir die Ecke.
Ich: Glaube, da muss man lang.
Rian: Mist, die Ecke ist so dunkel. Und soweit reicht meine Taschenlampe nicht! Ich will sowieso nicht hin leuchten. Wer weiß, was da in der Ecke steht!
Ich: Du musst schon weitergehen.
Rian: Ich glaub, mein Radio ist kaputt, das rauscht immer. Vielleicht sollte ich zurückgehen und Batterien kaufen?
Ich: Geh einfach weiter...
Rian: Aber was, wenn da wirklich was ist? Was soll ich dann tun?
Ich: Mach es einfach wie bei dem ersten Zombie, den du gekillt hast.
Rian: Das weiß ich doch nicht mehr, da hatte ich die Augen zu!

Irgendwie haben wir es auf diese Weise tatsächlich durch den ersten Dungeon geschafft und standen plötzlich vor dem Endgegner.

Dem konnte er gar nicht gegenübertreten. Kein Wesen der Videospielgeschichte hat Rian bis heute so viel Angst eingeflößt wie der gute alte Pyramidenschädel. Die Unterhaltung, die während des Kampfes gegen den Pyramid Head stattfand, kann ich hier leider nicht veröffentlichen. Auch wenn es kein Gesetz dagegen gibt, so würden die Ereignisse jenes Abends in den meisten Ländern der Welt als widerwärtig und ekelhaft gelten. Ich kann nur soviel sagen: Am nächsten Morgen musste ich Rian erst mal die Windel wechseln... Nex

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29. März 2024 um 07:27 Uhr
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Benjamin
Person - Liebt Spider-Man, hat Angst vor Spinnen. Die Ironie ist tastbar!
Rian
Person - Korrekturleser, Content-Despot, Flash-Meister und selbsternannter Blobby-Volley-Gott des Daily D-Pads. Häufig übermüdet und immer unterzuckert ist er hoffentlich gerade wieder dabei, neue Rezensionsexemplare zu bestellen oder sich weitere Arme und Beine wachsen zu lassen, die er hemmungslos für die Spieleseite geben würde. Rian hat eine Affinität dazu, viel zu lange Texte über viel zu spezielle Gameplay-Mechaniken zu schreiben, kann Spiele sofort nicht leiden, wenn sie jemand anderes zuerst gemocht hat und ist demnach ein Liebhaber des Obskuren. Oder Hipster.
Wahres
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23. November 2001
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